Man betet denselben in folgender Weise:
Erweckung der Reue
O mein einziger und liebenswürdigster Herr, siehe mich in Deiner heiligsten Gegenwart ganz beschämt bei der Betrachtung der vielen und schweren Unbilden,die ich Dir zugefügt habe. Ich bitte Dich von Herzen, verzeihe sie mir, da ich sie aus reiner Liebe zu Dir bereue und in Erwägung Deiner unendlichen Güte über alle Übel verabscheue und verwünsche. O mein gekreuzigter Jesus, ich nehme mir ernstlich vor, ehestens meine Seele in Deinem kostbaren Blute durch das heilige Sakrament der Buße zu reinigen und Dich in Zukunft nicht mehr zu beleidigen. - Dich aber, o liebreichste Jungfrau, Mutter der Barmherzigkeit und Zuflucht der Sünder, bitte ich, erlange mir durch Diene bittersten Schmerzen die ersehnte Verzeihung meiner Sünden, und indem ich nach der Meinung der Päpste bete, um der dem Rosenkranz verliehenen heiligen Ablässe teilhaftig zu werden, hoffe ich, durch dieselben den Nachlass der meinen Süden gebührenden zeitlichen Strafen zu erlangen.
I. Mit diesem Vertrauen im Herzen betrachte ich den ersten Schmerz, welchen die seligste Jungfrau und Mutter Gottes empfand, als sie im Tempel ihren eingeborenen Sohn Jesus in die Arme des seligen Greises Simeon legte, und von ihm die Worte vernahm: Das Schwert des Schmerzes wird Deine Seele durchbohren; wodurch das Leiden und der Tod ihres Sohnes Jeus angedeutet wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
II. Den zweiten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie nach Ägypten fliehen musste, um der Verfolgung des grausamen Herodes zu entgehen, der in seiner Gottlosigkeit ihren geliebten Sohn zu töten suchte.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
III. Den dritten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie zur Zeit des Osterfestes, nachdem sie mit ihrem Gemahl, dem heiligen Joseph, und ihrem Sohne Jesus Jerusalem besucht hatte, auf der Rückkehr zu ihrem armen Haus ihren einzig Geliebten vermisste und drei Tage hindurch den Verlust desselben beklagte.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
IV. Den vierten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie ihrem liebenswürdigsten Sohne Jesus begegnete, wie er das schwere Kreuz auf seinen zarten Schultern zum Kalvarienberg hinauftrug, und dort für unser Heil gekreuzigt zu werden.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
V. Den fünften Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie sah, wie ihr Sohn Jesus an dem harten Kreuzesstamm erhöht wurde, wie das Blut von allen Seiten aus seinem heiligsten Leibe niederfloss, und wie er endlich nach dreistündiger Todesangst verschied.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
VI. Den sechsten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als ihr geliebter Sohn Jesus mit einer Lanze in seiner Seite durchstochen, vom Kreuze herabgenommen und in ihren reinsten Schoß gelegt wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
VII. Den siebenten und letzten Schmerz empfand die seligste Jungfrau Maria, unsere Gebieterin, die besondere Fürsprecherin ihrer Diener und aller armen Sünder, als sie sah, wie der heiligste Leib ihres Sohnes in das Grab gelegt wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.
Hierauf werden noch drei Gegrüßt seist du, Maria, gebetet, zur Verehrung der Tränen, welche die seligste Jungfrau in ihren Schmerzen vergossen hat, um die Gnade eines wahren Schmerzes über unser Sünden zu erlangen und der heiligen Ablässe teilhaftig zu werden.
V. Bitte für uns, o schmerzensreiche Jungfrau!
A. Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi!
Lasset uns beten. Wir bitten Dich, o Herr Jesus Christus, es möge bei Deiner Barmherzigkeit die seligste Jungfrau Maria, Deine Mutter, deren geheiligte Seele in der Stunde Deines Leidens das Schewrt des Schmerzes durchbohrt hat, jetzt und in der Stunde unsere Todes unsere Fürsprecherin sein; durch Dich, Jesus Christus, Erlöser der Welt, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Für diesen Rosenkranz bewilligten die Päpste Benedikt XIII. durch das Breve "Redemptoris et Domini" vom 26. September 1724, und Clemens XII. durch das Breve "Unigeniti Filii Dei" vom 12. Dezember 1734 die folgenden Ablässe (Raccolta S. 201 und neuapprobiertes Summarium vom 7. März 1888):
1. 200 Tage Ablass für jedes Vater unser und ebenso viele für jedes Gegrüßt seist du. - Allen, welche nach reumütiger Beicht oder wenigstens mit dem ernsten Vorsatz zu beichten diesen Rosenkranz in einer Kirche der Serviten beten.
2. 200 Tage (für des Vater unser usw. wie oben), wenn man die nämliche fromme Übung an irgend welchem Orte verrichtet am Freitag, an den Tagen der 40tätgigen Fastenzeit und an dem Feste der 7 Schmerzen Mariä und während dessen Oktav.
3. 100 Tage (für jedes Vater unser usw. wie in 1), an jedem anderen Tage des Jahrs.
4. 7 Jahre und 7 Quadragenen, wenn man allein oder mit anderen diesen Rosenkranz ganz betet.
5. 100 Jahre jedesmal für jene, welche diese Corone unmittelbar von einem Religiosen des Servitenordens erhalten habe, sooft sie dieselbe nach reumütiger Beicht oder mit dem festen Vorsatz zu beichten andächtig beten.
6. 150 Jahre für jene, welche sie am Montag, Mittwoch, Freitag und an den gebotenen Feiertagen nach reumütiger Beichte andächtig bete, wenn sie die Corone in der (in 5) angegebenen Weise erhalten haben und bei sich tragen.
7. 200 Jahre für jene, welche nach guter Gewissenserforschung und reumütiger Beichte die Corone andächtig sprechen und nach den gewöhnlichen Meinungen des Papstes beten.
8. 10 Jahre für jene, welche den Rosenkranz der sieben Schmerzen bei sich tragen und ihn häufig beten, sooft sie nach reumütiger Beicht und Kommunion entweder die heilige Messe hören, oder der Predigt mit der gebührenden Aufmerksamkeit beiwohnen, oder das heiligste Sakrament zu den Kranken begleiten, oder Feinde miteinander aussöhnen, oder Sünder zur Buße zurückführen, oder sieben Vater unser un Gegrüßt seist du beten, oder zur Ehre U. H. Jesu Christi oder der seligsten Jungfrau Maria oder eines ihrer eigenen Schutzheiligen irgend ein leibliches oder geistliches Werk der Barmherzigkeit verrichten.
9. Vollkommener Ablass einmal im Jahre für jene, welche die fromme Gewohnheit haben, diesen Rosenkranz viermal in jeder Woche zu bete, an einem beliebigen Tag, an welchem sie nach reumütiger Beicht und Kommunion ihn andächtig beten.
10. Vollkommener Ablass einmal im Monat für jene, welche die Corone einen Monat lang täglich beten. Bedingung: Beicht, Kommunion und Gebet nach den gewöhnlichen Meinungen des Papstes.
Zur Gewinnung dieser Ablässe ist es an und für sich notwendig, dass man außer dem Beten der vorgeschriebenen Vater unser und Gegrüßt seist du die hauptsächlichsten Schmerzen, welche die seligste Jungfrau während des Lebens und beim Sterben ihres göttlichen Sohnes erduldete, ausspreche und betrachte; doch hat Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. durch Rescript der heiligen Ablass-Kongregation vom 15. Mai 1886 gestattet, dass alle obigen Ablässe , nur die in Nr. 6 7 und 9 ausgenommen, auch von jenen Gläubigen gewonnen werden können, welche aus irgend welchem Grunde während des Abbetens dieser Corone die sieben Schmerzen Mariä weder lesen noch betrachten, wenn sie nur die sonst noch vorgeschriebenen Bedingungen erfüllen. Ferner müssen diese Rosenkränze von den Obern des Servitenordens oder von einem von diesem dazu bevollmächtigten Priester geweiht sein. Auch dürfen diese Rosenkränze nach der Weihe nicht verkauft werden.
Imprimatur - Monasterii, die 2 Novembris 1995, Böggering Vicarius Episcopi Generalis (N. 402/2-702/55. - August Anzmann Augsburg, Maximilianstraße 50
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