Sonntag, 2. November 2008

Kurze Ablassgebete - den Armen Seelen zuwendbar

Ich bete für die Verstorbenen, damit, wenn sie in der ewigen Herrlichkeit sein werden, sie es nicht unterlassen, für mich zu bitten. (Hl. Augustinus)

Herr Jesus, schirme und schütze durch Dein göttliches Herz unsern Heiligen Vater, den Papst! Sei Du sein Licht, seine Kraft und sein Trost! (300 Tage)

Herz Jesu, ich vertraue auf Dich! (300 Tage)

Gelobt, geliebt und dankbar gepriesen sei das heilige Herz Jesu! (300 Tage)

Alles für Dich, heiligstes Herz Jesu! (300 Tage)

Heiligstes Herz Jesu, Dein Reich komme zu uns! (300 Tage)

Göttliches Herz Jesu, bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, befreie die Armen Seelen aus dem Fegfeuer! (300 Tage)

* Herz Jesu, Du glühst von Liebe zu uns; entzünde auch unsere Herzen in Liebe zu Dir! (500 Tage)

* Herz der Liebe, auf Dich setze ich mein ganzes Vertrauen. Von meiner Schwachheit fürchte ich alles, doch von Deiner Güte erhoffe ich alles. (300 Tage)

* Heiligstes Herz Jesu, erbarme Dich unser! (500 Tage)

Liebevolles Herz Jesu, sei meine Liebe! (300 Tage)

Gott, sei mir Sünder gnädig! (500 Tage)

* Jesus, Maria und Josef! (7 Jahre)

Heiliges Herz Jesu, ich glaube, dass Du mich liebst. (300 Tage)

Königin des heiligen Rosenkranzes, bitte für uns! (300 Tage)

Meine Mutter, mein Vertrauen! (300 Tage)

Unsere Liebe Frau von Lourdes, bitte für uns! (300 Tage)

Mutter der Liebe, der Schmerzen, Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns! (300 Tage)

Maria, Mutter Gottes, Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns und für alle, die im Frieden des Herrn verschieden sind! O Maria, unsere Hoffnung, hab' Mitleid mit uns! (300 Tage)

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Lass sie ruhen im Frieden! Amen. (300 Tage)

Jesus, guter Heiland, schenk' ihnen die ewige Ruhe! (300 Tage)

In Deine Hände, Herr, befehle ich meinen Geist! (500 Tage)

* Jesus, Maria, Josef, euch schenke ich mein Herz und meine Seele. (7 Jahre)

* Jesus, Maria, Josef, stehet mir bei im letzten Todeskampfe. (7 Jahre)

* Jesus, Maria, Josef, möge meine Seele mit euch im Frieden scheiden. (7 Jahre)

* Komm, Herr, und zögere nicht! (500 Tage)

* Mein Jesus, Barmherzgikeit! (300 Tage)

* Jesus, Sohn Davids, erbarme Dich meiner! (500 Tage)

* Süßes Herz meines Jesus, gib, dass ich immer mehr Dich liebe. (300 Tage)

* Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung! (300 Tage)

Bei den mit * versehenen Stoßgebeten vollkommener Ablass einmal monatlich, wenn sie täglich verrichtet und die heiligen Sakramente empfangen werden.

Nihil obstat: Julius Desfossez, librorum censor. Imprimatur: Friburgi Helv., die 30. IV. 1953 L. Waeber, vic. gen.
Kanisius-Verlag, Freiburg/Schweiz - Konstanz/Baden; München 23

O Herr, erbarme Dich der leidenden Armen Seelen und hilf:

Meinen lieben Eltern und Vorfahren - mein Jesus Barmherzigkeit
Meinen Geschwistern und nächsten Anverwandten - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen meinen geistigen und leiblichen Wohltätern - mein Jesus Barmherzigkeit
Meinen früheren Freunden und Untergebenen - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, denen ich Liebe und Gebet schulde - mein Jesus Barmherzigkeit
Denen ich Nachteil und Schaden gebracht - mein Jesus Barmherzigkeit
Auch denen, die sich gegen mich verfehlt haben - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die von Dir, o Herr, besonders geliebt sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die der Vereinigung mit Dir am nächsten sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die am sehnlichsten nach Dir verlangen - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die am meisten zu leiden haben - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die der Befreiung am fernsten sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die am wenigsten Hilfe empfangen - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die am meisten um die Kirche verdient sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen Reichen, die dort am ärmsten sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Mächtigen, die nun wie geringe Diener sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Blinden, die jetzt ihre Torheit einsehen - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Eitlen, die ihre Zeit verschwendeten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Armen, die Gottes Reichtum nicht suchten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Lauen, die das Gebet nur wenig übten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Trägen, die so manches Werk versäumten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Schwachgläubigen, welche die heiligen Sakramente vernachlässigten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Gewohnheitssündern, die nur durch ein Wunder der Gnade gerettet sind - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Eltern, die nicht über ihre Kinder wachten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Vorgesetzten, die um das Seelenheil der Untergebenen sich nicht kümmerten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den armen Menschen, die fast nur nach Geld oder Vergnügen strebten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den irdisch Gesinnten, die ihr Geld oder Talent nicht für den Himmel nutzbar machten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Toren, die so viel sterben sahen und dennoch ihres Todes nicht gedachten - mein Jesus Barmherzigkeit
Denen, die ihr Haus nicht beizeiten bestellten und zur größten Reise sich nicht zeitig rüsteten - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die Du um so strenger richtest, je Größeres Du ihnen anvertrautest - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Königen, Fürsten und Volksvertretern - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Päpsten, Bischöfen und ihren Ratgebern - mein Jesus Barmherzigkeit
Meinen Lehrern und Seelenhirten - mein Jesus Barmherzigkeit
Den verstorbenen Priestern unseres Bistums - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Priestern der ganzen katholischen Kirche - mein Jesus Barmherzigkeit
Den Verteidigern des heiligen Glaubens - mein Jesus Barmherzigkeit
Den im Kriege Gestorbenen - mein Jesus Barmherzigkeit
Den im Meere Begrabenen - mein Jesus Barmherzigkeit
Den am Schlag jäh Verstorbenen - mein Jesus Barmherzigkeit
Den ohne Sakramente Dahingeschiedenen - mein Jesus Barmherzigkeit
Allen, die heute oder morgen sterben werden - mein Jesus Barmherzigkeit
Meiner eigenen armen Seele, wenn sie einstens vor Deinem Gerichte erscheinen wird - mein Jesus Barmherzigkeit
Du unser gütigster gekreuzigter Erlöser, um der Liebe willen, mit welcher Du im heiligsten Sakramente immer unter uns gegenwärtig bist, erbarme Dich aller Armen Seelen, und lasse sie teilnehmen an Deiner unendlichen Herrlichkeit.
Ehre sei dem Vater usw.

Mit kirchlicher Druckerlaubnis. St. Wendelinswerk Einsiedeln

Aufopferungsgebet für die Armen Seelen

Gütigster Gott! Weil es Dein Wille ist, dass wir für die Armen Seelen im Fegfeuer beten, so opfere ich Dir jetzt alle heiligen Messen, die im Armenseelenmonat gelesen werden, auf durch die Hände Jesu und aller Priester, zu Deinem höchsten Dienste und zur Erlösung der Seelen aus dem Fegfeuer. Dafür will ich Dich nicht nur demütig bitten, sondern auch ihre Schulden aus den reichen Verdiensten Deines Sohnes überflüssig bezahlen. Ich opfere Dir also zur Erstattung des Lobes, der Liebe, der Ehre, des Dankes, die diese Seelen in ihrem Leben Dir zu erweisen und der Verdienste, die sie zu sammeln unterlassen haben, all das Lob, die Liebe, die Ehre, den Dank und die Dienste auf, die Dir Dein Sohn auf Erden geleistet hat. Zum Ersatz aller Nachlässigkeiten, Lauigkeit und Widerwillen, die diese lieben Seelen in Deinem Dienste begangen haben, opfere ich Dir auf allen Fleiß, Eifer und alle Andacht, womit Dein Sohn auf Erden alle seine Werke verrichtete und jetzt in allen heiligen Messen erneuert und Dir aufopfert. Zur Verzeihung aller Sünden, Fehler und Unvollkommenheiten, die diese Seelen sich zuschulden kommen ließen, opfere ich Dir auf alle Tugenden, die Dein Sohn auf Erden aufs vollkommenste geübt hat und jetzt noch in allen heiligen Messen übt und vollbringt. Zur Bezahlung aller Strafen und Peinen dieser Seelen opfere ich Dir auf das bittere Leiden und Sterben Deines göttlichen Sohnes, dessen Erinnerung und Zuwendung jetzt noch in allen heiligen Messen erneuert und fortgesetzt wird. Zur Abwaschung aller Makel, mit denen sich die Armen Seelen befleckt, opfere ich Dir das kostbare Blut auf, das Dein Sohn auf Erden vergossen hat und jetzt noch in allen heiligen Messen neuerdings darstellt und Dir aufopfert. Zu ihrer Errettung aus dem feurigen Kerker opfere ich Dir die unendlichen Verdienste auf, die Dein Sohn auf Erden erworben hat und jetzt noch in allen heiligen Messen reichlich austeilt und uns zueignet. Endlich, um Deiner strengen Gerechtigkeit vollkommen genugzutun, opfere ich Dir das ganze Leben, Leiden und Sterben, samt allen Tugenden und Verdiensten Deines lieben Sohnes, seiner gebenedeiten Mutter und aller lieben Heiligen und Auserwählten, die mehr abgebüßt, als die lieben Armen Seelen verschuldet haben. Amen.

Imprimatur: Friburgi Helv., die 22X 1958, L Waeber, vic. gen.
Kanisius-Verlag, Freiburg/Schweiz - Konstanz/Baden - München 23

Dienstag, 7. Oktober 2008

Zum Fest des hochheiligen Rosenkranzes der heiligsten Jungfrau Maria

Als die Irrlehre der Albigenser in der Gegend von Toulouse furchtbar um sich griff und von Tag zu Tag immer tiefere Wurzeln schlug, da arbeitete der heilige Dominikus, der erst kurz vorher den Predigerorden gestiftet hatte, mit ganzer Kraft an ihrer Vernichtung. Um dies wirksamer tun zu können, flehte er inständig die heilige Jungfrau um ihre Hilfe an. Ihre Würde wurde ja auch durch diese Irrlehren in schamloser Weise angegriffen; ihr ist es auch gegeben, alle Irrtümer auf der ganzen Welt zu vernichten. Von ihr wurde er, so wird berichtet, aufgefordert, dem Volke den Rosenkranz als besonderes Schutzmittel gegen Irrtum und Sünde anzuempfehlen, und mit staunenwertem Eifer und glücklichem Erfolge führte er den ihm gewordenen Auftrag aus. Der Rosenkranz ist eine bestimmte Gebetweise; da beten wir fünfzehnmal je zehn Ave Maria und dazwischen jedesmal das Gebet des Herrn, und bei den einzelnen Gesätzen betrachten und erwägen wir ebenso viele Geheimnisse unserer Erlösung. Diese fromme Gebetsweise wurde also von da ab vom heiligen Dominikus in staunenswerter Weise verbreitet und gefördert. Die Päpste bezeichneten ihn darum in ihren apostolischen Schreiben häufig als den Begründer und Urheber dieser Andachtsübung.
In der Folge wurden durch diese segensvolle Übung dem christlichen Volke unzählige Wohltaten zuteil. Zu diesen wird mit Recht der Sieg gezählt, den der heilige Papst Pius V. und, von ihm ermutigt, die christlichen Fürsten bei Lepanto über den mächtigen Türkenkönig errangen. Dieser wurde nämlich gerade an dem Tage errungen, an dem die Rosenkranzbruderschaften auf der ganzen Erde ihre gewohnten Bittandachten hielten und die herkömmlichen Gebete verrichteten; darum wird er nicht mit Unrecht diesen Gebeten zugeschrieben. Auch Gregor XIII. bestätigte das und verordnete, dass in allen Kirchen, wo ein Rosenkranzaltar sich befindet, an diesem Tag unter dem Ritus Duplex majus das Offizium vom Rosenkranz gebetet werden solle. So sollte der seligsten Jungfrau unter dem Titel Königin des Rosenkranzes überall und für ewige Zeiten der Dank für diesen besonderen Gnadenerweis dargebracht werden. Andere Päpste haben den Betern des Rosenkranzes und den Rosenkranzbruderschaften fast unzählige Ablässe bewilligt.
Auch der glänzende Sieg, den im Jahre 1716 der erwählte römische Kaiser Karl VI. in Ungarn über ein gewaltiges Türkenheer errang, erfolgte gerade an dem Tag, an dem das Fest Maria-Schnee gefeiert wurde, und so ziemlich zu der gleichen Zeit, da die Mitglieder der Rosenkranzbruderschaften in der Ewigen Stadt unter riesiger Beteiligung des Volkes mit großem Vertrauen eine öffentliche Bittandacht abhielten und dabei heiße Gebete um Niederringung der Türken zu Gott emporsandten und demütig die mächtige Hilfe der jungfräulichen Gottesmutter zum Schutz der Christenheit anriefen. Klemens XI. sah dies und glaubte darum, man müsse diesen Sieg und ebenso die bald darauf erfolgte Befreiung der Insel Korfu von der Belagerung durch die Türken dem Schutze der heiligen Jungfrau zuschreiben. Damit nun die Erinnerung an diesen glänzenden Hulderweis und die Dankbarkeit dafür nicht erlösche, dehnte er das Fest des hochheiligen Rosenkranzes unter demselben Range auf die ganze Kirche aus. Benedikt XIII. ließ das alles in das römische Brevier aufnehmen. Leo XIII. ermahnte in den unruhigsten Zeiten der Kirchengeschichte unter dem ständigen Drucke schwerer Drangsale und Heimsuchungen in mehreren apostolischen Schreiben alle Gläubigen des Erdkreises eindringlich zum eifrigen Beten des Rosenkranzes, besonders während des Oktobers. Er erhob auch das jährliche Fest zu einem höheren Rang, fügte in die Lauretanische Litanei die Anrufung ein: Königin des heiligen Rosenkranzes, und bewiligte für die ganze Kirche ein eigenes Stundengebet für dieses Fest. - So wollen wir denn die heilige Gottesmutter mit dieser ihr so lieben Andachtsübung stets verehren; da sie schon so oft auf das Rosenkranzgebet hin den Gläubigen half, irdische Feinde niederzuringen und zu vernichten, so möge sie uns auch die Kraft geben, die höllischen Feinde zu überwinden.

Aus dem Deutschen Brevier herausgegeben von Dr. Johann Schenk, zweite, unveränderte Auflage, 1939

Mittwoch, 17. September 2008

Schutzengelweihe

Heiliger Schutzengel,
der du stets das Angesicht unseres VATERS im Himmel schaust, dir hat GOTT mich von Anbeginn meines Lebens anvertraut.
Von Herzen danke ich dir für deine liebevolle Fürsorge. Dir übergebe ich mich und verspreche dir meine Liebe und Treue.
Ich bitte dich, schütze mich gegen meine eigene Schwachheit und gegen die Angriffe der bösen Geister;
erleuchte meinen Geist und mein Herz, um den Willen GOTTES immer zu erkennen und zu erfüllen;
und führe mich zur Vereinigung mit GOTT, dem VATER, dem SOHN und dem HEILIGEN GEIST. Amen.

Imprimatur, Innsbruck 3.9.2001, + A. Kothgasser, Congregazione dei Canonici Regolari della Santa Croce, Rom. St. Petersberg, A-6424 Silz / Tirol.

Gebet Papst Pius XII. um Priesterberufe

Jesus Christus, / in erbarmender Liebe hast Du allen voran mit der armen Menschheit empfunden / und ihren Ruf nach einem Menschen erhört, / der sie auf den rauhen Erdenpfaden zu Licht und Leben führen sollte. / Herr und Meister, / Du bestellst Engel als Boten / und als Deine Diener Feuerflammen (Ps. 102, 4). / Sende dem Volke, das Dein ist und Dein sein will, Priester / und kleide sie in Gerechtigkeit zur Freude Deiner Frommen (Ps. 131, 9).
Du kennst ja die Herzen der Menschen. / Offenbare alle, die Du erwählt hast, / um ihnen ein so hohes und erhabenes Amt der Wahrheit und der Liebe anzuvertrauen. / Erleuchte ihren Geist, / damit sie die unschätzbare Gnade Deiner Berufung klar erkennen, / stärke ihren Willen, / damit sie siegreich hindurchgehen durch alle Verweichlichungen und Lockungen der Welt. / Gib, dass sie sich nicht verlieren in lähmendem Genuss / und nicht in nebligen Tiefen menschlicher Leidenschaft untergehen. / Lass sie nicht zurückschrecken vor Opfern. / Gleich königlichen Adlern mögen sie ihre Flügel spannen / und sich emporschwingen zur lichten Höhe Deines ewigen Priestertums.
Lass ihre Eltern es inne werden, / wie groß und unvergleichlich schön es ist, / Dir die eigenen Söhne zu schenken. / Gib ihnen Mut und Kraft, / alle äußeren Rücksichten und inneren Hemmungen zu überwinden, / die dieser Freigabe entgegenstehen. / Erwecke in hochherzigen Seelen die innere Bereitschaft, / mit wohltätiger Hand Deinen Auserwählten zu helfen, / wenn Armut sie hindert, Deinem Rufe zu folgen. / Verleihe ihren Lehrern und Erziehern Licht und Kraft, / in ihren jungen Herzen die zarte Pflanze Deiner Berufung sorgsam zu pflegen, / bis der Tag anbricht, / an dem sie mit glühendem und reinem Herzen zu Deinem Altar emporsteigen.
Dann aber gib, gütigster Jesus, / dass sie wahre Engel für Dein Volk seien:
Engel der Reinheit, / die Deine göttliche Liebe über jede andere, noch so zarte und heilige menschliche Liebe stellen.
Engel der Liebe, / die auf die Freuden einer irdischen Familie verzichten, / um dafür einer anderen, größeren Familie Vater und Hirte zu werden / und gerade den Kleinen und Unglücklichen, / den Ermatteten und Verlassenen ihre Liebe schenken.
Engel des Lichtes, /die in den Herzen der Menschen den Glauben an Dich gleich dem Morgenstern aufleuchten lassen.
Engel des Opfers, / die wie eine Opferflamme sich selbst verzehren für das Wohl ihrer Brüder und Schwestern.
Engel des Rates und der Stärke, / die sie trösten im Schmerz, / stärken im Kampf / und sie in den quälenden Stunden des Zweifels hinführen auf den lichten Weg der Tugend und der Pflicht.
Engel der Gnade, / welche die Seelen reinigen und aufrichten / und sie mit Dir vereinigen im Brote des Lebens.
Engel des Friedens, / die sie im letzten Augenblick ihres Lebens mit der wonnevollen Sehnsucht und Liebe zu Dir erfüllen, / die sie heimgehen lassen mit dem beglückenden Kusse Deines göttlichen Friedens / und ihnen die Pforten des Himmels öffnen, / wo Du das unendliche Licht und die immerwährende Freude ihres Herzens bist in alle Ewigkeit. / Amen.

Jedesmal Ablass von 7 Jahren und 7 Quadragenen. Vollkommener Ablass einmal im Monat bei täglicher Verrichtung unter den gewöhnlichen Bedingungen.
Mit kirchlicher Druckerlaubnis - Diözesanwerk für Priesterberufe - Priesterseminar Chur.

Freitag, 5. September 2008

Die Corone oder der Rosenkranz von den Sieben Schmerzen Mariens

Our Lady of SorrowsDieser Rosenkranz verdankt dem ehrwürdigen Orden der Serviten oder Diener Mariens, welcher um die Mitte des 13. Jahrhunderts auf dem Berge Senario, in der Nähe von Florenz gegründet wurde, seinen Ursprung. Er wurde schon von den sieben heiligen Stiftern des Ordens verbreitet und besteht aus sieben Gesätzen, und jedes Gesätz aus einem Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria, zur Erinnerung an die sieben Schmerzen der allerseligsten Jungfrau, die man beim Gebet andächtig betrachten soll.
Man betet denselben in folgender Weise:

Erweckung der Reue

O mein einziger und liebenswürdigster Herr, siehe mich in Deiner heiligsten Gegenwart ganz beschämt bei der Betrachtung der vielen und schweren Unbilden,die ich Dir zugefügt habe. Ich bitte Dich von Herzen, verzeihe sie mir, da ich sie aus reiner Liebe zu Dir bereue und in Erwägung Deiner unendlichen Güte über alle Übel verabscheue und verwünsche. O mein gekreuzigter Jesus, ich nehme mir ernstlich vor, ehestens meine Seele in Deinem kostbaren Blute durch das heilige Sakrament der Buße zu reinigen und Dich in Zukunft nicht mehr zu beleidigen. - Dich aber, o liebreichste Jungfrau, Mutter der Barmherzigkeit und Zuflucht der Sünder, bitte ich, erlange mir durch Diene bittersten Schmerzen die ersehnte Verzeihung meiner Sünden, und indem ich nach der Meinung der Päpste bete, um der dem Rosenkranz verliehenen heiligen Ablässe teilhaftig zu werden, hoffe ich, durch dieselben den Nachlass der meinen Süden gebührenden zeitlichen Strafen zu erlangen.

I. Mit diesem Vertrauen im Herzen betrachte ich den ersten Schmerz, welchen die seligste Jungfrau und Mutter Gottes empfand, als sie im Tempel ihren eingeborenen Sohn Jesus in die Arme des seligen Greises Simeon legte, und von ihm die Worte vernahm: Das Schwert des Schmerzes wird Deine Seele durchbohren; wodurch das Leiden und der Tod ihres Sohnes Jeus angedeutet wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

II. Den zweiten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie nach Ägypten fliehen musste, um der Verfolgung des grausamen Herodes zu entgehen, der in seiner Gottlosigkeit ihren geliebten Sohn zu töten suchte.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

III. Den dritten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie zur Zeit des Osterfestes, nachdem sie mit ihrem Gemahl, dem heiligen Joseph, und ihrem Sohne Jesus Jerusalem besucht hatte, auf der Rückkehr zu ihrem armen Haus ihren einzig Geliebten vermisste und drei Tage hindurch den Verlust desselben beklagte.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

IV. Den vierten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie ihrem liebenswürdigsten Sohne Jesus begegnete, wie er das schwere Kreuz auf seinen zarten Schultern zum Kalvarienberg hinauftrug, und dort für unser Heil gekreuzigt zu werden.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

V. Den fünften Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als sie sah, wie ihr Sohn Jesus an dem harten Kreuzesstamm erhöht wurde, wie das Blut von allen Seiten aus seinem heiligsten Leibe niederfloss, und wie er endlich nach dreistündiger Todesangst verschied.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

VI. Den sechsten Schmerz empfand die seligste Jungfrau, als ihr geliebter Sohn Jesus mit einer Lanze in seiner Seite durchstochen, vom Kreuze herabgenommen und in ihren reinsten Schoß gelegt wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

VII. Den siebenten und letzten Schmerz empfand die seligste Jungfrau Maria, unsere Gebieterin, die besondere Fürsprecherin ihrer Diener und aller armen Sünder, als sie sah, wie der heiligste Leib ihres Sohnes in das Grab gelegt wurde.
Ein Vater unser und sieben Gegrüßt seist du, Maria.

Hierauf werden noch drei Gegrüßt seist du, Maria, gebetet, zur Verehrung der Tränen, welche die seligste Jungfrau in ihren Schmerzen vergossen hat, um die Gnade eines wahren Schmerzes über unser Sünden zu erlangen und der heiligen Ablässe teilhaftig zu werden.

V. Bitte für uns, o schmerzensreiche Jungfrau!
A. Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi!

Lasset uns beten. Wir bitten Dich, o Herr Jesus Christus, es möge bei Deiner Barmherzigkeit die seligste Jungfrau Maria, Deine Mutter, deren geheiligte Seele in der Stunde Deines Leidens das Schewrt des Schmerzes durchbohrt hat, jetzt und in der Stunde unsere Todes unsere Fürsprecherin sein; durch Dich, Jesus Christus, Erlöser der Welt, der Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Für diesen Rosenkranz bewilligten die Päpste Benedikt XIII. durch das Breve "Redemptoris et Domini" vom 26. September 1724, und Clemens XII. durch das Breve "Unigeniti Filii Dei" vom 12. Dezember 1734 die folgenden Ablässe (Raccolta S. 201 und neuapprobiertes Summarium vom 7. März 1888):
1. 200 Tage Ablass für jedes Vater unser und ebenso viele für jedes Gegrüßt seist du. - Allen, welche nach reumütiger Beicht oder wenigstens mit dem ernsten Vorsatz zu beichten diesen Rosenkranz in einer Kirche der Serviten beten.
2. 200 Tage (für des Vater unser usw. wie oben), wenn man die nämliche fromme Übung an irgend welchem Orte verrichtet am Freitag, an den Tagen der 40tätgigen Fastenzeit und an dem Feste der 7 Schmerzen Mariä und während dessen Oktav.
3. 100 Tage (für jedes Vater unser usw. wie in 1), an jedem anderen Tage des Jahrs.
4. 7 Jahre und 7 Quadragenen, wenn man allein oder mit anderen diesen Rosenkranz ganz betet.
5. 100 Jahre jedesmal für jene, welche diese Corone unmittelbar von einem Religiosen des Servitenordens erhalten habe, sooft sie dieselbe nach reumütiger Beicht oder mit dem festen Vorsatz zu beichten andächtig beten.
6. 150 Jahre für jene, welche sie am Montag, Mittwoch, Freitag und an den gebotenen Feiertagen nach reumütiger Beichte andächtig bete, wenn sie die Corone in der (in 5) angegebenen Weise erhalten haben und bei sich tragen.
7. 200 Jahre für jene, welche nach guter Gewissenserforschung und reumütiger Beichte die Corone andächtig sprechen und nach den gewöhnlichen Meinungen des Papstes beten.
8. 10 Jahre für jene, welche den Rosenkranz der sieben Schmerzen bei sich tragen und ihn häufig beten, sooft sie nach reumütiger Beicht und Kommunion entweder die heilige Messe hören, oder der Predigt mit der gebührenden Aufmerksamkeit beiwohnen, oder das heiligste Sakrament zu den Kranken begleiten, oder Feinde miteinander aussöhnen, oder Sünder zur Buße zurückführen, oder sieben Vater unser un Gegrüßt seist du beten, oder zur Ehre U. H. Jesu Christi oder der seligsten Jungfrau Maria oder eines ihrer eigenen Schutzheiligen irgend ein leibliches oder geistliches Werk der Barmherzigkeit verrichten.
9. Vollkommener Ablass einmal im Jahre für jene, welche die fromme Gewohnheit haben, diesen Rosenkranz viermal in jeder Woche zu bete, an einem beliebigen Tag, an welchem sie nach reumütiger Beicht und Kommunion ihn andächtig beten.
10. Vollkommener Ablass einmal im Monat für jene, welche die Corone einen Monat lang täglich beten. Bedingung: Beicht, Kommunion und Gebet nach den gewöhnlichen Meinungen des Papstes.

Zur Gewinnung dieser Ablässe ist es an und für sich notwendig, dass man außer dem Beten der vorgeschriebenen Vater unser und Gegrüßt seist du die hauptsächlichsten Schmerzen, welche die seligste Jungfrau während des Lebens und beim Sterben ihres göttlichen Sohnes erduldete, ausspreche und betrachte; doch hat Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. durch Rescript der heiligen Ablass-Kongregation vom 15. Mai 1886 gestattet, dass alle obigen Ablässe , nur die in Nr. 6 7 und 9 ausgenommen, auch von jenen Gläubigen gewonnen werden können, welche aus irgend welchem Grunde während des Abbetens dieser Corone die sieben Schmerzen Mariä weder lesen noch betrachten, wenn sie nur die sonst noch vorgeschriebenen Bedingungen erfüllen. Ferner müssen diese Rosenkränze von den Obern des Servitenordens oder von einem von diesem dazu bevollmächtigten Priester geweiht sein. Auch dürfen diese Rosenkränze nach der Weihe nicht verkauft werden.


Imprimatur - Monasterii, die 2 Novembris 1995, Böggering Vicarius Episcopi Generalis (N. 402/2-702/55. - August Anzmann Augsburg, Maximilianstraße 50

Dienstag, 2. September 2008

Sühnegebetsabend vom Dienstag, 2. September 2008

Heute Abend findet wiederum unser monatliche Sühnegebetsabend in der Lourdes-Kapelle, Appenzell (beim Hallenbad) von 20 bis 22 Uhr statt. Diesmal wieder in Anwesenheit von HH Pater Bernward Deneke FSSP, St. Pelagiberg. Er wird zum Thema "Schutzengel" eine Ansprache halten.
Da wir im Monat September sind, werden wir unsere Andacht besonders unseren treuen himmlischen Gefährten und allgemein allen Engeln und damit einschlussweise auch der Königin aller Engel widmen!

Samstag, 30. August 2008

Der Hymnos Akathistos

1. Der Gruß des Engels

Einer der höchsten Erzengel wurde vom Himmel gesandt, der Gottesmutter zu sagen: «Sei gegrüßt!» Als er bei seinem leiblosen Worte Dich Leib werden sah, o Herr, stand er erschüttert da und rief ihr zu:

Sei gegrüßt, durch Dich wird leuchten die Freude.
Sei gegrüßt, durch Dich wird verschwinden der Fluch.
Sei gegrüßt, den gefallenen Adam richtest du auf.
Sei gegrüßt, die Tränen der Eva trocknest Du ab.

Sei gegrüßt, unerreichte Spitze für Menschenverstand.
Sei gegrüßt, verborgene Tiefe den Augen der Engel.
Sei gegrüßt, des Herrschers Thron.
Sei gegrüßt, Du trägst den, der alles trägt.

Sei gegrüßt, der Sonne vorleuchtender Stern.
Sei gegrüßt, Schoß des fleischgewordenen Gottes.
Sei gegrüßt, durch Dich wird die Schöpfung erneuert.
Sei gegrüßt, durch Dich ist der Schöpfer ein Kind geworden.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


2. Maria überlegt die Botschaft

Ihrer Keuschheit sich bewußt, spricht die Heilige offen zu Gabriel: Die Auszeichnung aus deinem Mund scheint unfaßbar für meine Seele; aus jungfräulichem Leib verkündest du eine Geburt, rufend:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


3. Maria fragt den Engel

Um den Sinn der unbegreiflichen Botschaft zu erfahren, befragte die Jungfrau den Gesandten Gottes: Wie kann mein unversehrter Leib den Sohn gebären und ans Licht bringen? Sag es mir! Voll Ehrfurcht und Erschütterung sprach der Engel:

Sei gegrüßt, Du Vertraute des großen Ratschlusses.
Sei gegrüßt, Du hast vertraut und warst verschwiegen.
Sei gegrüßt, Du erstes Wunder Christi.
Sei gegrüßt, Du Hauptstück all seiner Lehren.

Sei gegrüßt, Du Himmelsleiter, auf der Gott herabstieg.
Sei gegrüßt, Du Brücke von der Erde zum Himmelreich.
Sei gegrüßt, Deine Würde hat die Engel in Staunen versetzt.
Sei gegrüßt, Du Schrecken der Dämonen.

Sei gegrüßt, Du Morgenstern des Lichtes.
Sei gegrüßt, Du hast Dein Geheimnis niemandem enthüllt.
Sei gegrüßt, Du übertriffst die Weisheit der Weisen.
Sei gegrüßt, Du Glanz Deiner Getreuen.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


4. Vom Heiligen Geist

Die Kraft des Allerhöchsten überschattete die Unvermählte zur Empfängnis, und ihr fruchtbarer Leib erwies sich als süßer Nährboden für alle, die guten Willens singen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!

5. Begegnung mit Elisabeth

Maria empfing Gott in ihrem Schoß und eilte sogleich zu Elisabeth, deren ungeborenes Kind ihren Gruß sofort frohlockend empfand und, aufhüpfend vor Freude, mit Lobgesängen die Gottesmutter begrüßte:

Sei gegrüßt, Sproß des unverwelklichen Stammes.
Sei gegrüßt, Zweig, reich mit Frucht beladen.
Sei gegrüßt, Du nährst den Spender der Nahrung.
Sei gegrüßt, Du gibst Leben dem Urheber unseres Lebens.

Sei gegrüßt, Garten, sprießend von großem Erbarmen.
Sei gegrüßt, Tafel, beladen mit reicher Versöhnung.
Sei gegrüßt, Du bietest uns Speise zur Stärkung.
Sei gegrüßt, Zuflucht der Seelen.

Sei gegrüßt, duftender Weihrauch unserer Fürbitten.
Sei gegrüßt, Lösegeld für den gesamten Erdkreis.
Sei gegrüßt, Wohlgefallen Gottes bei den Sterblichen.
Sei gegrüßt, der Menschen Fürbitterin bei Gott.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


6. Die Prüfung des hl. Josef

Im Widerstreit der Gedanken und mit Verwirrung im Herzen schwankte der keusche Josef, ahnend ein Brautgeheimnis. Früher als Jungfrau Dich sehend, nun als Mutter, o Unversehrte, belehrt indes über Deine Erwählung vom Heiligen Geist, spricht er:
Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


7. Die Anbetung der Hirten

Von den Engeln vernahmen die Hirten: Christus ist im Fleisch gegenwärtig geworden. In aller Eile liefen sie zu ihm wie zum Hirten und sahen ihn als unschuldiges Lamm, an der Mutterbrust sich nährend, und sie jubelten:

Sei gegrüßt, Mutter des Lammes und des Hirten.
Sei gegrüßt, Hürde der getreuen Schafe.
Sei gegrüßt, Schutz vor unsichtbaren Feinden.
Sei gegrüßt, Du öffnest die Pforte des Paradieses.

Sei gegrüßt, denn die Himmel jauchzen mit der Erde.
Sei gegrüßt, mit Christus frohlocken alle Geschöpfe.
Sei gegrüßt, der Apostel nie schweigender Mund.
Sei gegrüßt, der Kämpfer siegreiches Vertrauen.

Sei gegrüßt, mächtige Festung des Glaubens.
Sei gegrüßt, glänzendes Zeichen der Gnade.
Sei gegrüßt, durch Dich wird die Hölle entmachtet.
Sei gegrüßt, durch Dich werden wir mit Ehren bekleidet.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


8. Die Ankunft der Weisen

Einen neuen, glitzernden Stern sahen die Weisen und folgten seiner leuchtenden Spur, die zu Gott hinführte, und sie erreichten den Unsichtbaren, und von Liebe ergriffen, riefen sie:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!

9. Die Anbetung der Weisen

Die Söhne der Chaldäer sahen in den Armen der Jungfrau den, der die Menschen geschaffen; obwohl in Knechtsgestalt, erkannten sie ihn als Herrn und beeilten sich, ihm Gaben zu bringen und der Gebenedeiten zu huldigen:

Sei gegrüßt, Mutter des nie untergehenden Sternes.
Sei gegrüßt, Morgenglanz des heiligen Tages.
Sei gegrüßt, Du löschest den glimmenden Irrtum.
Sei gegrüßt, Du beschützest die Geweihten des Dreieinen.

Sei gegrüßt, Du vernichtest die Gewalt der Tyrannen.
Sei gegrüßt, Du zeigst uns Christus als Menschenfreund.
Sei gegrüßt, Du befreist vom Götzendienst der Heiden.
Sei gegrüßt, Du bewahrst uns vor unreinen Taten.

Sei gegrüßt, Du zerstörst die Feueraltäre.
Sei gegrüßt, Du löschest die Flammen der Leidenschaft.
Sei gegrüßt, Du Lehrerin der Weisheit.
Sei gegrüßt, Du Wonne aller Getreuen.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


10. Die Rückkehr der Weisen

Als Boten Gottes kehrten die Weisen nach Babylon zurück. So erfüllten sie die Prophezeiung und verkündeten Dich als Christusgebärerin; den König Herodes mieden sie, den Heuchler, der nicht zu singen verstand:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


11. Die Flucht nach Ägypten

Das Licht der Welt hast Du nach Ägypten getragen. Die Götzenbilder barsten vor Deiner Macht zusammen. Von den Idolen befreit, riefen sie zur Gottesmutter:

Sei gegrüßt, Du Stütze der Menschen.
Sei gegrüßt, Du Untergang der Dämonen.
Sei gegrüßt, die Macht der Finsternis weicht vor Dir.
Sei gegrüßt, das Trugbild der Götzen hast Du entlarvt.

Sei gegrüßt, Du Meer, das den Pharao verschlang.
Sei gegrüßt, Du Fels, der die Dürstenden tränkte.
Sei gegrüßt, Du Feuersäule, die uns aus dem Dunkel geführt.
Sei gegrüßt, Du Wolke zur Abschirmung der Drangsal.

Sei gegrüßt, Du Speise, die auf das Manna folgte.
Sei gegrüßt, Du speisest uns mit heiliger Nahrung.
Sei gegrüßt, Du heiliges Land der Verheißung.
Sei gegrüßt, Du Land, wo Milch und Honig fließt.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


12. Der greise Simeon

Als Simeon die Schwelle der Ewigkeit erreicht hatte, übergab man ihm das Kind, das er als wahren Gott erkannte. Daß Du, o Herr, Mensch geworden warst, erfüllte ihn mit Staunen, und er rief:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!

13. Maria - zweite Eva

Ein neues, noch nie dagewesenes Werk zeigte der Schöpfer seinen Geschöpfen, das er geschaffen, als er erschien. Und wir, das Wunder erkennend, lobpreisen ihn und singen:

Sei gegrüßt, Blüte, die niemals verwelkt.
Sei gegrüßt, Krone der Keuschheit.
Sei gegrüßt, Komet unserer Auferstehung.
Sei gegrüßt, Lichtglanz der Engel.

Sei gegrüßt, Lebensbaum der Gläubigen.
Sei gegrüßt, Laubdach vor sengender Glut.
Sei gegrüßt, Befreierin der Gefangenen.
Sei gegrüßt, Garantin der Freiheit.

Sei gegrüßt, Du besänftigst den Welten-Richter.
Sei gegrüßt, viele Vergehen finden Gnade bei Dir.
Sei gegrüßt, mit Vertrauen kleidest Du Nackte.
Sei gegrüßt, Liebe, die alle Sehnsucht übertrifft.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


14. Maria - Pforte des Himmels

Diese ungewöhnliche Geburt vor Augen, werden wir dem Gewöhnlichen entwöhnt und trachten nach dem, was droben ist. Der Höchste erschien auf Erden in Menschengestalt, um uns der Tiefe zu entreißen, die wir im Vertrauen rufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


15. Maria - Gottesgebärerin

Er war hier auf Erden und doch nicht ferne vom Himmel. Seine Geburt war kein Wechsel des Ortes, sondern süße Herablassung Gottes. Jetzt dringt sein Wort zu uns, und die Jungfrau darf hören:

Sei gegrüßt, Sitz Gottes, den kein Raum zu fassen vermag.
Sei gegrüßt, Verschluß des erhabenen Geheimnisses.
Sei gegrüßt, Zeichen des Widerspruchs für die Ungläubigen.
Sei gegrüßt, unvergänglicher Ruhm der Gläubigen.

Sei gegrüßt, Thron dessen, der über den Cherubim thront.
Sei gegrüßt, Gemach dessen, der über den Seraphim wohnt.
Sei gegrüßt, Versöhnerin des Unversöhnlichen.
Sei gegrüßt, einzige Jungfrau und Mutter zugleich.

Sei gegrüßt, durch Dich ist erlassen die Schuld.
Sei gegrüßt, Du hast uns geöffnet das Paradies.
Sei gegrüßt, Schlüssel zum Königreich Christi.
Sei gegrüßt, Hoffnung des ewigen Heils.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


16. Die Freude der Engel

Das Universum der Engel erschauerte vor Deiner Menschwerdung gewaltigem Werk; sie schauten den Unfaßbaren, faßbar den Menschen, hörbar für alle, die ihm zurufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!

17. Die jungfräuliche Geburt

Stumm wie Fische werden die Gelehrten vor Dir, Gottesmutter, unfähig zu sagen, wie Du Jungfrau bleiben und doch Mutter werden konntest. Wir wissen um dieses Geheimnis des Glaubens und rufen:

Sei gegrüßt, Gefäß der göttlichen Weisheit.
Sei gegrüßt, Hauptquartier seiner Vorsehung.
Sei gegrüßt, Weise hast Du der Torheit überführt.
Sei gegrüßt, Forscher hast Du widerlegt.

Sei gegrüßt, Prüfstein der Wissenschaft.
Sei gegrüßt, vor Dir verblassen die alten Mythen.
Sei gegrüßt, vor Dir stürzen die Gedankengebäude der Athener.
Sei gegrüßt, vor Dir füllen sich die Netze der Fischer.

Sei gegrüßt, Leuchtturm der Irrenden.
Sei gegrüßt, Baum der Erkenntnis des Guten.
Sei gegrüßt, Rettungsboot der Gestrandeten.
Sei gegrüßt, Hafen des ewigen Heiles.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


18. Der Erlöser - unser Retter

Der Allmächtige, der Ordner aller Dinge, kam selbst, um Ordnung zu schaffen. Unser Gott, unser Hirte, hat sich uns gleich gemacht und erschien uns als Lamm. Wir beten ihn an und rufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


19. Maria - Vorbild der Jungfrauen

Schutz der Jungfrauen bist Du, Gottesgebärerin, und aller, die Zuflucht suchen bei Dir. Der Schöpfer Himmels und der Erde schmückte Dich, Du Reine, als er in Deinem Schoße wohnte, und ordnete an, Dich seligzupreisen:

Sei gegrüßt, Diadem jungfräulicher Reinheit.
Sei gegrüßt, Sonnenaufgang des ewigen Heils.
Sei gegrüßt, Blitzstrahl der neuen Schöpfung.
Sei gegrüßt, Stromnetz göttlicher Gnaden.

Sei gegrüßt, Du gebierst neu die Kinder des Lichtes.
Sei gegrüßt, Stern der Irrenden.
Sei gegrüßt, Siegerin über den Mörder der Seelen.
Sei gegrüßt, Du hast den Sämann der Keuschheit geboren.

Sei gegrüßt, überschattet von der Kraft des Allerhöchsten.
Sei gegrüßt, Band der dem Herrn Verlobten.
Sei gegrüßt, Du keusches Leitbild der Jugend.
Sei gegrüßt, würdiges Brautkleid der Heiligen.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


20. Die Brautgeschenke

Kein Loblied vermag die Fülle Deiner Erbarmungen zu messen; und wären unsere Preisgesänge zahlreich wie der Sand am Meer, großer König, so wären sie dennoch der großen Gabe nicht angemessen, die Du uns vermacht hast, die wir zu Dir rufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!

21. Maria - Licht der Kirche

Wie ein brennendes Gestirn in der Finsternis erschien die heilige Jungfrau denen, die im Dunkeln sind. Ihr Licht erleuchtet den Geist und führt zur Erkenntnis Gottes. Deshalb huldigen wir ihr und rufen:

Sei gegrüßt, Strahlenmeer der göttlichen Sonne.
Sei gegrüßt, Glanz des unerschaffenen Lichtes.
Sei gegrüßt, Blitz, der die Seelen durchleuchtet.
Sei gegrüßt, Donnergroll, vor dem die Feinde erzittern.

Sei gegrüßt, Quelle des himmlischen Lichtes.
Sei gegrüßt, Oase mit sprudelndem Wasser.
Sei gegrüßt, Heilbad von Siloe.
Sei gegrüßt, Du entfernst den Makel der Sünde.

Sei gegrüßt, Leitstern der Gewissen.
Sei gegrüßt, Ursache unseres Jubels.
Sei gegrüßt, mystische Rose, die Christus verströmt.
Sei gegrüßt, Leben voller Süßigkeit.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


22. Christus zerreißt den Schuldbrief

Bereit zu vergeben die frühere Schuld, besuchte der Erlöser die Seinen, die ferne seiner Gnade lebten, zerriß den Schuldbrief und hörte alle rufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


23. Maria - unsere Mutter

Wir preisen den, den Du geboren, und wir preisen Dich, Gottesgebärerin, als lebendigen Tempel; in Deinem Schoße bargst Du den, der alles hält in seiner Hand, den Herrn, der Dich heiligte und verherrlichte und uns singen lehrte:

Sei gegrüßt, Wohnung des göttlichen Wortes.
Sei gegrüßt, Heilige aller Heiligen.
Sei gegrüßt, Arche, vom Heiligen Geiste vergoldet.
Sei gegrüßt, Mutterschoß des übernatürlichen Lebens.

Sei gegrüßt, Krone jener, die gut regieren.
Sei gegrüßt, unvergänglicher Ruhm der heiligen Priester.
Sei gegrüßt, uneinnehmbare Festung der Kirche.
Sei gegrüßt, Schutzwall des Reiches.

Sei gegrüßt, Siegerin in allen Schlachten.
Sei gegrüßt, Siegerin über unsere Feinde.
Sei gegrüßt, Beschützerin unserer Seelen.
Sei gegrüßt, Arznei unseres Leibes.

Sei gegrüßt, jungfräuliche Braut!


24. Gebet des Sängers

Wir haben Dein Loblied gesungen, Mutter, die Du geboren das Wort des Allerhöchsten. Nimm die Gabe an, bewahre uns in jeder Bedrängnis, vor drohender Strafe, die wir rufen:
Alleluja - Alleluja - Alleluja!


Quelle: Marienformum.net: http://marienforum.net//archive/index.php?t-284.html
Siehe dazu ferner:
Die „klassische“ Aufnahme in deutscher Sprache als CD. Tabor-Ton-Archiv zum Byzantinisch-Ostkirchlichen Ritus, Gaildorf, Württemberg. Hymnos Akathistos, Altkirchliches Marienlob aus Konstantinopel

Rosenkranz zu den neun Chören der heiligen Engel

Heiliger Erzengel Michael! Ich empfehle dir die Stunde meines Todes; halte in derselben den bösen Feind gefangen, dass er mich nicht anfechten und meiner Seele nicht schaden kann.
Vater unser... Ave Maria...

Heiliger Erzengel Gabriel! Erlange mir von Gott einen lebendigen Glauben, eine starke Hoffnung, eine innige Liebe und große Andacht zum heiligsten Altarsakrament.
Vater unser... Ave Maria...

Heiliger Erzengel Raphael! Führe mich allezeit den Weg der Tugend und Vollkommenheit.
Vater unser... Ave Maria...

Heiliger Schutzengel! Erlange mir göttliche Einsprechungen und die besondere Gnade, dieselben treu zu befolgen.
Vater unser... Ave Maria...

O ihr flammenden Seraphim! Erlangt mir eine brennende Liebe Gottes.
Vater unser... Ave Maria...

O hocherleuchtete Cherubim! Erlanget mir die wahre Erkenntnis Gottes und die Wissenschaft der Heiligen.
Vater unser... Ave Maria...

O vortreffliche Thronen! Erlanget mir den Frieden und die Ruhe des Herzens.
Vater unser... Ave Maria...

O hohe Herrschaften! Erlanget mir den Sieg über alle bösen Neigungen und Begierden.
Vater unser... Ave Maria...

O unüberwindliche Gewalthaber! Erlanget mir Stärke wider alle bösen Geister.
Vater unser... Ave Maria...

O wundertätige Kräfte! Erlanget mir die Fülle aller Tugenden und Vollkommenheit.
Vater unser... Ave Maria...

O durchlauchtetste Fürstentümer! Erlanget mir vollkommenen Gehorsam und Gerechtigkeit.
Vater unser... Ave Maria...

O heilige Erzengel! Erlanget mir Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes.
Vater unser... Ave Maria...

O heilige Engel! Treue Schutzgeister! Erlanget mir wahre Demut und großes Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit.
Vater unser... Ave Maria...

Aufopferung: Liebster Jesus! - Diesen Rosenkranz übergebe ich Deinem göttlichen Herzen; vervollkommne Du ihn zur größeren Freude Deiner heiligen Engel. Sie mögen mich in ihrem Schutz erhalten, besonders in meiner Sterbestunde, wozu ich sie alle von Herzen einlade, damit ich, durch ihre Gegenwart gestärkt, den Tod mit Freuden erwarte und vor den höllischen Nachstellungen beschützt werde.
Ich bitte euch auch inständig, ihr lieben, heiligen Engel, besucht die Armen Seelen, vor allem meine Eltern, Freunde und Wohltäter. Helft ihnen zur baldigen Erlösung und bittet um Erbarmen auch für mich nach meinem Tode.
Dies bitte ich euch durch die heiligsten Herzen Jesu und Mariä. Amen.

Versprechen des heiligen Erzengels Michael:
Wer diesen Rosenkranz vor der heiligen Kommunion andächtig betet, wird mit dem kostbaren Blut Jesu gereinigt von neun heiligen Engeln, aus jedem Chor einem, zur heiligen Kommunion begleitet.
Wer diesen Rosenkranz täglich betet, wird in seiner Sterbestunde von neun heiligen Engeln besucht, getröstet, gestärkt und vor den höllischen Feinden beschützt werden. Ebenso werden seine Verwandten im Fegfeuer neunmal des Tages besucht und getröstet.

Quelle: http://www.adorare.de/engel.html

Freitag, 1. August 2008

Sühnegebetsabend vom Dienstag, 5. August 2008

Am Festtage "Maria zum Schnee" (Santa Maria Maggiore, Rom) kommen wir wieder für 2 Stunden (von 20 bis 22 Uhr) in unserer Lourdes-Kapelle zusammen, um GOTT unsere Sühne-Gebete darzubringen für uns selbst, unsere Lieben, für die Kirche und die ganze Welt.
Leider wird diesmal Pater Bernward Deneke FSSP nicht mit anwesend sein können, weil er an diesem Abend im Rahmen seiner Exerzitien für die Frauen in St. Pelagiberg einen Vortrag halten muss.
Wir widmen diesen zwei Gebetsstunden insbesondere dem Unbefleckten HERZEN Mariä, werden u.a. aber auch die von Vater Niklaus Wolf von Rippertschwand verfasste Litanei - ein Glaubens- und Taufbekenntnis in den Drangsalen der heiligen Kirche - miteinander beten.

Samstag, 19. Juli 2008

Hymnen zur Verehrung des Heiligen Joseph - Erklärung und Erwägung

Der Sänger des Vesperliedes ruft Himmel und Erde auf zum Preise der Verdienste des hl. Joseph (clarus meritis). Unter allen Verdiensten rühmt der Sänger zuerst jene Tugenden, die das zarte Band der Liebe zu seiner Braut betreffen.
Mit Wärme und Bewunderung hat auch der hl. Franz von Sales in einer Konferenzrede von diesen Tugenden gesprochen, von der Jungfräulichkeit, von der Demut und vom Starkmut. Junctus casto foedere Virgini (durch ein keusches Band mit der Jungfrau verbunden). Der hl. Franz erinnert an das hohe Lied, wo zum Schutze der Braut eine seltsame Brustwehr aufgeführt wird. So ist in jungfräulicher Ehe der hl. Joseph seiner Braut Schutz und Stärke. Der hl. Augustin nennt die jungfräuliche Ehe das vinculum matrimoniale von Maria und Joseph (de nuptiis et concupiscentia 1. 1, 12). Beide schlossen eine wahre Ehe: sie geben einander ihre Jungfräulichkeit. Keines der beiden Eheleute hat das Verfügungs- und Bewahrungsrecht der eigenen Jungfräulichkeit, sondern über die des andern Ehegatten. Das Wesen ihrer ehelichen Treue besteht im Rechte die gegenseitige Jungfräulichkeit zu behüten. Auf diesem gegenseitigen Recht- und Pflichtenverhältnis beruht auch das Wesen ihrer ehelichen Liebe. Der Affakt der Liebe ist um so erhabener, je höher sein Gegenstand ist, die Schönheit der Seele. Beide sind wie Bossuet sagt, gleich zwei Sternen, die nur zusammenkommen, damit ihre Lichtstrahlen sich vereinen. Als pater matrimonialis Christi, d. h. als Familienvater Christi genießt der hl. Joseph eine so hohe würde, dass, abgesehen von der Gottesmutterschaft, eine höhere nicht zu denken ist. Er ist nicht nur Lebensgefährte Mariä, Zeuge ihrer Jungfräulichkeit, Hüter ihrer Ehre, nein sogar Teilhaber ihrer hohen Würde auf Grund seines Ehebundes (Leo XIII. a.a.O.). Der himmlische Vater hat seine Vaterrechte auf den hl. Joseph übertragen. Darum weist Bossuet auf die Worte des hl. Paulus hin (Hebr. VII, 3), wo es von Christus heißt: "sine patre". Der Vater im Himmel hat sich in gewissem Sinn der Ausübung seiner Vaterrechte zu Gunsten des hl. Joseph entäußert. Doch diese hohe Würde brachte auch ihre schwere Bürde. Ahnen lässt uns das der Sänger schon in der 2. Strophe seines Liedes. "Almo cum tumidam germine conjugem admirans, dubio tangeris; leise nahen sich dir Zweifel ob deiner Braut." Bossuet gesteht, nie sei ein Verdacht bescheidener, nie ein Zweifel rücksichtsvoller, aber auch nie so berechtigt gewesen, so dass die Aufklärung von oben wohl zu verstehen sei. Wenn die Gesinnung des hl. Bräutigams nicht so grad gewesen wäre, wenn er nur halb und halb gottverbunden gewesen wäre, so hätte er nicht ganz gottergeben bleiben können. Auf dem Grunde der Seele wäre eine Wunde geblieben und durch einen Zweifel wäre seine Liebe zur hl. Braut für immer ins Wanken gekommen. Aber sein Herz hat in Einfalt Gott gesucht. Sein Glaube war größer als der Abrahams. Dieser glaubte an die Geburt einer unfruchtbaren Frau (Gen. XV, 6). Joseph aber glaubte an das Geheimnis einer fecunda integritas, einer unversehrten, jungfräulichen Fruchtbarkeit. An ein großes Verdienst des hl. Joseph rührt also die 2. Strophe! Die Heilige Schrift sagt: "Dura sicut infernus aemulatio (Cant. VIII, 6); hart wie die Hölle ist die Eifersucht." Aber dieses harte Ungeheuer vermochte nichts über Joseph. Daher kam ihm Gott zu Hilfe. Ein Engel belehrt ihn, dass das Kind durch den Heiligen Geist empfangen ist. Bossuet beruft sich auf ein Wort des großen Kirchenlehrers Petrus Chrysologus: "Merito responsum subvenit mox divinum, cui humano deficiente consilio justitia non defuit: Aufschluss vom Himmel verdiente wohl der, der ohne Aufschluss auf Erden, doch nicht ohne Gerechtigkeit war."
Vom Sieger über die stärkste Leidenschaft verlangt Gott noch mehr. Die dritte Strophe zeigt Joseph in Bethlehem, Aegypten, in Jerusalm "miscens gaudia fletibus", "wo manche Träne in den Becher seiner Freude fiel". Das Kind aus dem unversehrten Schoße seiner Braut nimmt er als das eigene an. Jesus ist die Frucht, die Zierde, das Geschenk der hl. Jungfräulichkeit Mariä. "Sanctae Virginitatis fructus, decus et munus" (Flugentius). Die Reinheit war der Grund, warum Maria dem Vater des Himmels gefiel. Die Reinheit war der Grund, warum der Heilige Geist sie überschattet hat. Die Jungfräulichkeit hat sie fruchtbar gemacht. Wenn aber diese Reinheit sie fruchtbar gemacht, dann hat Joseph an diesem Wunder Anteil, weil die engelgleiche Jungfräulichkeit das dem hl. Joseph von Gott anvertraute und rein bewahrte Gut war (depositum). Die Leiden treffen das Herz des hl. Joseph so gut wie das der Jungfrau-Mutter. So in Bethlehem, in Aegypten und in Jerusalem, wo das Wort gilt: "Siehe dein Vater und ich, wir haben dich mit Schmerzen gesucht." Doch diesen waren, wie die vierte Strophe schildert, seltene Freuden beigemischt. "Vivens Superis par frueris Deo, mira sorte beatior." Joseph hat in der Einfalt seines Herzens Gott gesucht, er hat, losgelöst vom Irdischen, Gott gefunden, er hat in der Zurückgezogenheit sich an Gott erfreut. Joseph besaß in seinem Hüttchen ein Kleinod, um das ihn die ganze Welt hätte beneiden können. Er besaß den Gottmenschen Jesus. Und er schwieg. Er ist Zeuge des größten Geheimnisses (Mysterium). Er freut sich dessen, ohne es zu verraten. Er wusste um die Geburt des Jesuskindes und um seine Sendung. Welcher Vater hätte sich nicht eines solchen Sohnes gerühmt? Joseph hörte die Hirten, die hl. drei Könige, er hörte den greisen Simeon. Joseph aber hütet gewissenhaft das ihm anvertraute Mysterium. Die Liebe zum verborgenen Leben hat eine Quelle. Sie heißt Demut. Heroische Demut hat dem hl. Joseph schon auf Erden den Himmel erschlossen. Ein wunderbares Los! Zu Lebzeiten mit den Seligen des Himmels sich messen zu können!
Zwei Bitten an die Heiligste Dreieinigkeit krönen den Hymnus: die Bitte um die Gnade der Verzeihung und die zweite Bitte auf Grund der Verdienste des hl. Joseph in den Himmel zu kommen, auf dass wir endlich ein gottgefälliges Lied anstimmen, das nimmer verklingt. Mit einem Hinweis auf die Verdienste Josephs begann, mit einem Hinweis auf sie schließt der Hymnus.
Im Vertrauen auf die Verdienste des hl. Joseph wagten wir uns bis vor den Thron Gottes. Der Hymnus der Mette ist eine hübsche Begründung dieses Vertrauens. Sie enthüllt uns die Macht des Heiligen .Er ist eine Zierde des Himmels (Coelitum decus) eine zuverlässige Hoffnung auf Erden (Certa spes vitae) und eine Stütze in der Welt (columenque mundi). Im Einklang mit dieser dreifachen Würde steht in der folgenden Strophe eine dreifache Bürde, die St. Joseph gewissenhaft getragen hat. Die Lilie in der Hand des hl. Joseph hat ihre symbolische Bedeutung. Die erste Würde und Bürde, die er Weltenschöpfer (Sator rerum) dem Heiligen zugedacht hat, nennt die zweite Strophe mit den Worten "pudicae Virginis sponsum: der keuschen Jungfrau Bräutigam".
Im Leben ist christliche Jungfrauschaft eine Nachahmung der Engel. Der hl. Augustin sagt daher von den christlichen Jungfrauen: "habent aliquid jam non carnis in carne: sie haben im Fleische etwas, das schon nicht mehr Fleisch ist". Die Jungfrauschaft nähert sich im christlichen Leben dem Geiste. Als ein Mittelding zwischen Fleisch und Geist kann sie Brücke für den höchsten Geist sein. "Verbum caro factum est: Das Wort ist Fleisch geworden." Für die Menschwerdung des ewigen Wortes eignet sich nach den Worten des hl. Ambrosius (Hymnus in nocte Natalis Domini) die Geburt aus der Jungfrau. Der Prophet Isaias hat sie vorhergesagt (Is. VI, 14) und das Evangelium verkündet ihre Erfüllung (Luc. II, 11). So hoch steht Maria in ihrer Würde als Jungfrau und Joseph ist erkoren von Gott ihre reine Jungfrauschaft unter dem Schleier der Ehe zu hüten. Maria und Joseph schenken sich einander. Maria hat das Recht, die Reinheit Josephs zu bewahren und Joseph hat das Recht Mariä reine Jungfrauschaft zu beschützen. Aus der patria potesta des Mannes ergibt sich das Recht auf das Kind. "Voluit Verbi te patrem dici." Gott wollte, "dass du hl. Joseph Vater des ewigen Wortes heißest". Nicht allein das Volk nannte Joseph den Vater Jesu, sondern auch Maria (Luc. II, 48). Durch den göttlichen Erlöser ist Joseph die zuverlässige Hoffnung unseres Lebens (certa spes nostrae vitae). Diese Hoffnung erfüllt sich, indem Joseph mitwirkt am Wohle des Jesuskindes, was die dritte Strophe so wunderbar schildert. Die Auszeichnung vor allen Propheten (vates) gibt Joseph wohl Freude, nimmt ihm aber seine Demut nicht (humilisque natum numen adoras). Den Lohn für diese Demut zeichnet die vierte Strophe: Himmel und Hölle anerkennen seine Größe: "Rex Deus, regum se tibi subdit: der König der Könige, Gott, unterwirft sich dir!" Der Hymnus schließt mit einer Bitte an die Heiligste Dreifaltigkeit wie in der Vesper.
Ein Hymnus vom "frohen Sterben" tönt in den Morgen des 19. März hinein: "Iste, quem laeti colimus fideles: Joseph, den wir gläubig jubelnd ehren", "hac die meruit perennis gaudia vitae: er ging heute zur verdienten Freude ewigen Lebens ein." Das ist der Grundakkord auf den Lippen des Sängers. Man möchte meinen, er wäre selber Zeuge dieses "frohen Sterbens" gewesen. So ergriffen besingt er den einzigartigen Tod im Hause der Heiligen Familie. Keine Lerche schwingt sich am frühen Moren so jubelnd der Sonne entgegen, wie St. Joseph zum Himmel steigt. "Ihm war höchstes, irdisches Glück beschieden. War doch auch sein Sterben umsonnt von Frieden: Jesus mit Maria gab ihm den letzten Segen hienieden." Von einem tränenumflorten Blick ist keine Rede in der zweiten Strophe. "Astiterunt ore sereno: ohne umwölkte Stirne standen sie bei." Einst in Naim war Jeus von Mitleiden gerührt an der Bahre des toten Jünglings (Luc. VII, 13). Am Grabe des Freundes Lazarus weinte Jesus (Joh. XI, 35). Dem sterbenden hl. Joseph stehen die Jungfrau und Christus "ore sereno" bei, "mit ungetrübtem Blick". Die Gründe führt die dritte Strophe an. St. Joseph ist Sieger über den Tod, der Bande des Leibes ledig, schläft er sanft hinüber "ad sedes aeternas: zum ewigen Throne", zur unverwelklichen Krone. Nie wird ihm der Kranz um die Schläfen verblühen. Darum setzen die Bitten des Hymnus in der vierten Strophe schon ein. Im Angesichte des großen Toten schweigen irdische Wünsche. Der Gerechte, der kein "mea culpa" zu bekennen hatte, möge uns Verzeihung unserer Schuld erlangen und ewigen Frieden erflehen. Dem trostreichen Schutzherrn der Sterbenden können wir nichts Besseres im Hymnus vorbringen. Darum gibt die Schlussstrophe dem Dreieinen die Ehre, der seinen treuen Diener "omne per aevum" durch alle Ewigkeit so herrlich belohnt. Würdiger könnte das "Lied vom frohen Sterben" des hl. Joseph nicht verklingen.

Hymnen zur Verehrung des Hl. Joseph im Brevier. Übersetzung, Erklärung und Erwägung von Prof. Dr. C. Kündig. Rex-Verlag, Luzern. Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Ordinariates Basel vom 9. März 1946.

Freitag, 18. Juli 2008

Hymnen zur Verehrung des Heiligen Joseph (3)

Joseph, den wir gläubig jubelnd ehren,
dem wir Sänger hohen Triumph bescheren,
ihn beglückt jetzt seliges Leben inmitten
himmlischer Sphären.

Ihm war höchstes irdisches Glück beschieden,
war doch auch sein Sterben umsonnt von Frieden:
Jesus mit Maria gab ihm den letzten
Segen hienieden.

Ohne Todesbangen, gelöst von Banden
dieser Welt entschläft er zu jenen Landen,
wo ihm Kränze blühen und rings die Schläfen
rosig umranden.

Knien wir alle bittend vor seinem Throne,
er sei unser Fürsprech, dass Gott uns schone,
von der Schuld befreie, mit seinem Frieden
ewig belohne!

Du sollst Gott und König in Ehren glänzen,
Du Drei-Einer willst die Getreuen kränzen,
lohnen ihr vergangenes Leben ohne
zeitliche Grenzen.

Hymnen zur Verehrung des Heiligen Joseph (2)

Joseph, dich lobpreist, wer im Himmel thronet,
Deiner Hand vertraut, wer auf Erden wohnet,
höre gnädig an, was wir freudig singen,
Lob dir zu bringen!

Rein ist deine Braut, die dir Gott erkoren,
Vater nennt dich der, welchen Gott geboren,
Gottes Wort wird Mensch und ihn aufzuziehen,
dir wars verliehen.

Längst verhießen ihn der Propheten Laute,
Joseph wars, der ihn in der Krippe schaute,
Joseph kniete freudig zu seinen Füßen,
Gott zu begrüßen.

Joseph untertan ist der Herr der Geister,
dem der Erdball kreist, das Geschöpf dem Meister,
dem die Hölle bebt und des Himmels Mächte
dienen als Knechte.

Lobpreis dem Drei-Einen zu allen Zeiten!
Ihm dankst du die himmlischen Herrlichkeiten.
Möge dein Verdienst uns zum Glück erheben,
ewig zu leben!

Hymnen zur Verehrung des Heiligen Joseph (1)

Dich umjuble, Joseph, himmlischer Heere Klang,
mische laut sich darein christlicher Chöre Sang!
hell von Tugend umsonnt, knüpfst du das Eheband
um der Jungfrau Maria Hand.

Leise nahen sich dir Zweifel ob deiner Braut,
da dein Auge den Leib segenerfüllt geschaut,
doch vom Himmel erscheint Kunde und sagt dir an,
was der göttliche Geist getan.

Du umhegst mit dem Arm väterlich lieb das Kind,
droht ihm Todesgefahr, fliehst du mit ihm geschwind,
den entschwundenen Sohn suchst du mit Späherblick,
führst ihn glücklich ins Heim zurück.

Nach dem Tod erst erglänzt anderen Himmelslicht,
vor errungenem Sieg winken die Palmen nicht.
Du bist lebend bei Gott, selig den Engeln gleich,
glücklich, hier schon im Himmelreich.

Höre unser Gebet, höchst Drei-Einigkeit,
öffne uns durch Joseph Wege zur Seligkeit;
ewig tönen wird dann unserer Lieder Schall
herzlich dankender Widerhall.

Mittwoch, 25. Juni 2008

Aufopferung des Kostbaren Blutes Jesu

O Maria, Du wunderbare Mutter der Erlösers, welche Liebe hattest Du zu Deinem Göttlichen Sohne und wie groß war der Schmerz Deiner Seele, als Er Sein Heiligstes Herzblut vergoss! Um dieser Liebe und um dieser Schmerzen willen sei unsere Fürsprecherin und Gnadenmittlerin! Ich bitte Dich kindlich, opfere Du dem Himmlischen Vater auf das Kostbare Blut Jesu Christi zur Genugtuung für meine Sünden, für alle Anliegen der heiligen Kirche, für den Heiligen Vater, für alle Bischöfe und Priester, für die verfolgten Glaubensbrüder, für die heranwachsende Jugend, für die Kinder, für die Bekehrung der Sünder, für die Kranken und Sterbenden, für die armen Seelen im Fegfeuer, für den Frieden und das Heil der ganzen Welt!
O heiliger Bruder Klaus, Patron und Retter unseres Vaterlandes, ich bitte Dich inständig, Du möchtest dem Himmlischen Vater aufopfern das Kostbare Blut Jesu Christi zur Sühne für alle Gottlosigkeit in unserem Land, zur Abwehr von Krieg und Revolution und zur Abwendung aller Göttlichen Strafgerichte. Ich bitte und beschwöre Dich darum! Hilf uns aus aller Not und Gefahr! Rette uns! Bitte für uns! Amen.
Gelobt und gepriesen sei das Heiligste Herz und das Kostbare Blut Jesu im Heiligsten Altarssakrament!
(Ablass von 300 Tagen)

Mit kirchlicher Druckerlaubnis. + Dr. A. Zöllig, Generalvikar, St. Gallen

Heilig Blut-Segen

Aus dem Nachlass der gottsel. Sr. M. Joh. Rosa Bättig, Stifterin des Klosters Leiden Christi.

Das Heilig Blut steh' heute für uns gut!
Das Heilig Blut uns fürsprechen tut
Bei Dir, o Vater! Lass gelten dieses Blut,
Für dessen Ehre wir allesamt leben und streben.
Kommm' uns zu Hilf', o Göttliches Blut!
Treib von uns fort der Feinde Wut
Und lass uns genießen des Friedens Gut. Amen.

Mit kirchlicher Druckerlaubnis. Verlag "Leiden Christi", Jakobsbad App.

Das Kostbare Blut Jesu Christi - die große Versöhnungsmacht - das wirksamste Sühnemittel

Der mächtige Schutz gegen Gottes Strafgerichte

Das Kostbare Blut, das einst am Kreuze in so großer Liebe geflossen, ist das Wertvollste vor Gott, weil es der Preis unserer Erlösung ist; darum hat es auch die Macht, den Vater im Himmel umzustimmen und zu versöhnen und seine Strafgerichte von uns abzuwenden. Verehren wir deshalb dieses teure Blut, reinigen wir uns oft im Bade dieses Blutes in der hl. Beichte, stärken wir uns oft durch dieses heilige Blut in der hl. Kommunion, opfern wir es immer wieder dem himmlischen Vater auf.

Der Wert und die Macht der Aufopferung des Kostbaren Blutes Jesu Christi

Der heilige Kaspar del Bufalo ist der Gründer der Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut. Er wurde am 6.1.1786 geboren und starb am 28.12.1837 zu Rom im Rufe der Heiligkeit. Papst Pius X. hat ihn 1904 selig und Papst Pius XII. am 12. Juni 1954 heilig gesprochen. Er tat oft prophetische Blicke in die Zukunftsgeschichte Europas. Was er sah, war so schrecklich, dass er im Innersten erschauderte und unter Tränen seine Mitbrüder immer wieder ermahnte, sie möchten doch immer und immer wieder das Kostbare Blut Jesu Christi dem himmlischen Vater aufopfern um Abwendung der drohenden Strafgerichte. Der Heilige versicherte aber auch öfters und eindringlich, dass, wenn die göttlichen Heimsuchungen einmal begonnen haben, diejenigen zuversichtlich Barmherzigkeit erhoffen dürfen, die das Kostbare Blut in besonderer Weise verehren. Er selbst hat zu seien Lebzeiten wiederholt die Erfahrung gemacht, wie sehr dieses Mittel geeignet sei, den Zorn Gottes zu besänftigen und die Strafgerichte abzuwenden.

Das hl. Messopfer, die wertvollste Aufopferung des Kostbaren Blutes Jesu Christi

Wir haben ein mächtiges Mittel, um den religiösen Eifer zu wecken und um dem frevelhaften Treiben de Gotteshasser, womit unsere Zeit besudelt wird, einen Damm und ein Heilmittel entgegenzustellen. Was vermöchten nicht die Gebete? Was vermöchte nicht die Bitte, die im Namen Christi von einem unschuldigen oder reuigen Herzen ausgesprochen wird, stark durch die Kraft des Vertrauens, begleitet vom Gefolge guter Werke? "Das Gebet ist die Mauer des Glaubens, unsere Wehr und Waffe gegen den Feind, der uns allenthalben belauert" (Tertullian). Doch alles, was religiöse Huldigung und Übung ist, tritt zurück vor dem eucharistischen Opfer, das in unblutiger Weise die blutige Hinopferung Christi am Kreuze fortsetzt und deren reichste Heilsfrüchte den Menschen zuleitet. Da wird der himmlische und ewige Vater geehrt, um Verzeihung gebeten und versöhnt durch das Kostbare Blut des makellosen Lammes, dessen Stimme wirksamer ist als die Stimme des unschuldigen Abels und aller Gerechten, da es unendliche Würde und Kraft besitzt; von uns genommen, wird es für uns vom Sohne Gottes selbst dargebracht, bewirkt es uns Frieden und Versöhnung, schenkt uns unerschöpflich jegliche himmlische Gabe.
Als wahres Sühneopfer wird es auch dargebracht "für die Sünden, Strafen, Genugtuungen und die übrigen Nöte" (Konzil von Trient). Wenn also die Gottesleugnung und der Hass gegen Gott eine ungeheure Schuld ist, wodurch das gegenwärtige Jahrhundert entstellt wird und deswegen es nicht ohne Grund erschreckende Strafen zu fürchten hat, so können wir durch das Bad des Blutes Christi, das der Kelch des neuen Bundes enthält, den entsetzlichen Frevel gutmachen, dessen Folgen nach erlangter Verzeihung für die Schuldigen beseitigen und der Kirche einen herrlichen Triumph bereiten. (Worte aus der Apostolischen Mahnung Papst Pius XII. an die Bischöfe der Welt, 11.2.1949)

Weihe an das Kostbare Blut Jesu Christi

Im Bewusstsein meiner Nichtigkeit und Deiner Erhabenheit, barmherziger Heiland, werfe ich mich Dir zu Füßen und danke Dir für die vielen Gnadenerweise, die Du mir undankbarem Geschöpf erwiesen hast, besonders dass Du mich durch Dein Kostbares Blut aus der verderblichen Macht des Satans befreit hast. In Gegenwart meiner lieben Mutter Maria, meines hl. Schutzengels, meiner hl. Patrone, des ganzen himmlischen Hofes, weihe ich mich, o liebster Jesus, mit aufrichtigem Herzen freiwillig Deinem Kostbaren Blute, mit dem Du die Welt von Sünde, Tod und Hölle erlöst hast. Ich verspreche Dir, mit Deinem Gnadenbeistande nach meinen Kräften die Andacht zu Deinem Kostbaren Blute zum Preise unserer Erlösung nach Möglichkeit zu wecken und zu fördern, damit Dein anbetungswürdiges Blut von allen geehrt und verherrlicht werde. Ich möchte auf diese Weise meine Untreue gegen Dein Kostbares Blut der Liebe wiedergutmachen und Dir Genugtuung leisten für die vielen Entweihungen, die die Menschen dem Kostbarsten Preise ihres Heiles zufügen. O könnte ich meine eigenen Sünden, meine Kälte und all die Verunehrungen, die Dich, o heiliges, Kostbares Blut je beleidigt haben, ungeschehen machen! Siehe o liebster Jesus, ich opfere Dir auf die Liebe und Verehrung und Anbetung, die Deine heiligste Mutter, Deine treuen Jünger und alle Heiligen Deinem Kostbaren Blute dargebracht haben und bitte Dich, Du wollest meiner bisherigen Untreue und Kälte nicht mehr gedenken und all Diene Beleidigern verzeihen. Besprenge mich, o göttlicher Heiland, sowie alle Menschen mit Deinem Kostbaren Blute, damit wir Dich, o gekreuzigte Liebe, von nun an von Herzen lieben und den Preis unserer Erlösung allzeit würdig verehren. Amen.

Aufopferungsgebete

Ewiger Vater, Heiliger Dreieiniger Gott, durch das unbefleckte Herz Mariä opfern wir Dir das Kostbare Blut unseres Herrn Jesus Christus auf, zur Sühne für unsere Sünden, für die Anliegen der hl. Kirche und die armen Seelen im Fegfeuer.
O du unbefleckt empfangenes Herz Mariä, opfere doch unaufhörlich dem Dreieinigen Gott das Kostbare Blut Deines Sohnes Jesus Christus auf, welches Er am Stamme des Kreuzes aus Seinem heiligsten Herzen für die Rettung der Welt vergossen hat, damit der Zorn Gottes besänftigt werde und Sühne geleistet werde für alle Sünden und Er der Welt noch einmal gnädig und barmherzig sei, damit die Welt vor dem Untergang und der Zerstörung bewahrt bleiben möge. Amen.
Lass, o Herr, die Aufopferung des Kostbaren Blutes den ganzen Erdkreis mit dem goldenen Band umschlingen, damit das göttliche Herz Jesu triumphiere, damit unser Gott-König Jesus Christus triumphiere, damit das unbefleckte Herz Mariä triumphiere, damit das Reich Christi über die ganze Erde ausgebreitet werde. Amen.
Versöhnen wir den himmlischen Vater und retten wir die Welt durch die Aufopferung des Kostbaren Blutes Jesu Christi.

Wer über die Andacht und die Gebetsgemeinschaft sowie über den Messenbund vom Kostbaren Blut genaueren Aufschluss wünscht, wende sich an:

Missionare vom Kostbaren Blut, Kloster D-87739 Baumgärtle
oder an das:
Missionshaus Franz Sales Brunner, Franz-Sales-Weg 9, FL-9488 Schellenberg

Dienstag, 24. Juni 2008

Hymnen zur Verehrung des Heiligen Joseph

Sankt Josef - Beschützer des jugendlichen Jesus"Erat subditus illis. Er war ihnen untertan". (Luc. II 51) Jesus weiß, was er der väterlichen Gewalt (patria potestas) und der mütterlichen Liebe schuldig ist. Die Heilige Familie war die Keimzelle der Weltkirche (Ecclesia catholica). Der Stellvertreter Jesu, der Papst, hält sich heute noch an das Wort: "erat subditus illis". Pius XII. verehrt St. Joseph als den Schutzherrn der hl. Kirche. Pius XI. schrieb am 6. November 1923 an den Bischof von Mantua: "Nichts ist nützlicher als die Verehrung und Nachahmung des hl. Joseph in den Arbeiterkreisen zu fördern. Der Gemahl der seligsten Jungfrau ist wohl der Schutzherr der gesamten Kirche, doch ganz besonders der Arbeiterwelt." Das war auch der Inhalt des Motu proprio Benedikt XV. (25. Juli, 1920). Pius X. führte die Litanei, Benedikt XV. die Präfation des hl. Joseph in den Kranz der liturgischen Gebete ein. Leo XIII. schrieb ein Weltrundschreiben "Quanquam pluries" und ein Gebet zu Ehren des hl. Joseph: "Zu dir, o hl. Joseph, fliehenwir in unserer Not". Pius IX. hat den Tag des hl. Joseph zum Schutzfest der katholischen Kirche gemacht (1847). Klemens XI. (1700-1721) verfasste für den seit Gregor XV. (1621) zum gebotenen Festtag erklärten 19. März ein für die Kirche vorgeschriebenes Offizium (1714, 3. Febr.). Schon mit 17 Jahren war Klemens XI. (Albani) ein vollendeter Lateiner und hielt als Mitglied einer Akademie eine lateinische Festrede, nach der Königin Christine von Schweden bemerkte: "Wir haben Cicero gehört." Früchte seiner klassischen Bildung sind unsere drei Hymnen am Feste des Lieblingsheiligen Klemens' XI. Der Papst wünschte einmal am 19. März sterben zu dürfen. Sein Wunsch wurde auffallend, um nicht zu sagen wunderbar, am 19. März 1721 erhört (Pastor, Papstgeschichte, Bd. XV., S. 385). Die liturgische Verehrung des hl. Joseph hat im Abendlande noch viel tiefere Wurzeln. Das Martyrologium von Reichenau (augia dives) erwähnt schon im 9. Jahrhundert den 19. März den Tag des hl. Joseph: "In Bethlehem sancti Joseph, nutritoris Domini. In Bethlehm das Fest des hl. Joseph, des Nährvaters Jesu." Aus dieser Wurzel erhob sich allmählig ein Baum. "Justus ut palma florebit" (Ps. 91, 13, vgl. Introitus am 19. März). Im 14. Jahrh. blühte die Verehrung des hl. Joseph an der Universität Paris. Früchte dieser Blüte sind Hymnen und Sequenzen des einflussreichen Kanzlers J. Gerson (1363-1429). Ganze Orden trugen zur weitesten Verbreitung der Andacht zum hl. Joseph bei, z.B. die Serviten (1324), die Franziskaner (1399). Im gleichen Sinn wirkten im 15. Jh. Heilige wie Birgitta von Schweden (+1373), Vinzens Ferrer (+1418), Bernardin v. Siena (+1444); im 16. Jh. die hl. Theresia von Avila (+1582); im 17. Jh. der hl. Franz v. Sales (+1622). Wie der Genferbischof durch das hohe Ansehen seiner Heiligkeit, so hat Bossuet der Adler von Meaux (1627-1704) durch den Höhenflug seiner Beredsamkeit die Verehrung des hl. Joseph gefördert. Zweimal erhob der bischöfliche Geistesriese seine beredete Stimme zu einer Festrede auf St. Joseph. Im Jahre 1657 hieß der Vorspruch der Panegyrikus: "Depositum custodi: Das Anvertraute behüte!" (Tim. I, 6, 20). Drei Kleinodien zählt Bossuet auf, die Gott dem Haupte der Heiligen Familie anvertraute: la virginité de Marie, la personne de son Fils unique, le secret de tout son mystère: Mariä Jungfräulichkeit, seinen eingebornen Sohn, das Geheimnis der hl. Menschwerdung. Als Behüter der Person Jesu Christi ist Joseph der Träger einer Hinterlage, die den gemeinsamen Schatz Himmels und der Erde ausmacht. Da stellt Bossuet die Frage: "Quelle éloquence peut égaler la grandeur et la majesté de ce titre? Welche Redekunst ist der Größe und der Erhabenheit dieses Titels gewachsen?" Um die jungfräuliche Reinheit Marias unter der Hülle der Ehe zu hüten, braucht Joseph eine engelgleiche Reinheit. Um Jesus in so vielen Verfolgungen von Jugend an zu schützen, braucht er eine unerschütterliche Treue, um das ihm anvertraute Geheimnis zu wahren, braucht Joseph eine bewunderswerte Demut, der die Verborgenheit lieb ist. Was der Völkerapostel von seinem Gehilfen Timotheus verlangt, hat der hl. Joseph als Treuhänder Gottes heroisch gehalten. War er doch der Mann, den sich Gott ausgesucht, nach seinem Herzen. Das war der Spruch (I. Reg. XIII, 14) von dem der 2. Panegyrikus (1661), den Bossuet gehalten, ausging. Auch diese Festrede ist in drei Hauptgedanken eingeteilt: Joseph, homme simple a cherché Dieu; Joseph homme détaché a trouvé Dieu; Joseph, homme retiré a joui de Dieu. St. Joseph war aus einem Guss und einem Geist. Er hat nie zwei Herren gedient. Gott verlangt, Joseph solle Maria als treue Gemahlin zu sich nehmen. Er tut es, obgleich er ihren Zustand erkannte. Noch mehr. Gott verlangt, Joseph solle das Kind Mariä als sein eigenes aufnehmen. Er nimmt es auf, obwohl er weiß, dass es auf Erden keinenVater hat. In heiliger Einfalt nimmt Joseph hin, was der Vater im Himmel will. Gott stellt an den kindlichen Glauben des hl. Joseph noch eine höhere Forderung. An die Allmacht des göttlichen Kindes soll er glauben und sieht die Ohnmacht des fliehenden! Joseph glaubt ohne Bedenken, weil er ganz gottverbunden ist, nachdem er Gott allein gesucht hat. Wer sich an das Geschöpf anklammert, sucht Gott und findet ihn nicht. St. Joseph hat ihn gefunden, weil er sich von allem Irdischen losgemacht hat. Leidenschaften suchen uns zu fesseln, schmeichlerische und gebieterische. Die einen wie die andern hat Joseph gemeistert. Armes Menschenherz!, ruft Bossuet aus, du bist vieler Feinde Beute, viele Stürme Spielball, Bühne vieler Täuschungen! Joseph hat die schlimmsten Leidenschaften, Liebe und Eifersucht besiegt. "Son épouse, est sa soeur. Schwester ist ihm seine Braut!" Die Treue dieses Ehebundes besteht darin, dass sie einander die vollkommene Unversehrtheit bewahren, die sie einander versprochen. Eifersucht hat das heilige Band zu sprengen versucht. Umsonst. Die Leidenschaft scheiterte an der Philosophie des hl. Joseph (Chrysostomus). Obgleich der den Leib seiner Braucht mit Frucht gesegnet sieht, bewahrt er doch seine Ruhe, bis ihm der Himmel das Geheimnis erschließt. Selbst von der Eigenliebe, die uns dem Heim und der Heimat verhaftet, macht er sich frei. Seit er Jesus zu behüten hat, ist er ein Wandersmann ohne Rast und Ruh. Dennoch ist er nicht unglücklich. Zurückgezogen von dem Lärmder Welt genießt er Glück in Gott. Seines Glückes Geheimnis ist Jesus. Er bewahrt aber sein Geheimnis in solcher Stille, dass es nach dreißig Jahren in Nazareth immer noch heißt: "Ist das nicht der Sohn Josephs?" (Luk. IV, 22). Joseph hat es verstanden, mit Jesus einsam zu sein. So hat Gott einen Mann gefunden nach seinem Herzen. Der Glanz der Festreden eines Bossuet hat seine Hörer stundenlang im Bann gehalten. Was drei Hymnen am 19. März in je fünf Strophen singen, das nimmt wenige Minuten in Anspruch. Und doch zeichnen die kurzen Zeilen das gehaltvolle Leben des hl. Joseph wunderbar. Sie rühren die Saiten der Seelen und begeistern uns für den Mann nach dem Herzen Gottes, der das Anvertraute treu behütete.

(Fortsetzung folgt)

Sühnegebetsabend vom Dienstag, 1. Juli 2008

Der Monat Juli ist der Verehrung des Kostbaren Blutes Christi geweiht. Wir werden deshalb unsere beiden Sühnegebetsstunden gleich zu Beginn dieses Monats diesem Hauptthema widmen. Sie finden wiederum, wie üblich, statt in der Lourdes-Kapelle, Appenzell, und zwar ebenfalls wie immer von 20 - 22 Uhr.
Wir beten (und singen) für alle unsere persönlichen Anliegen, für diejenigen unserer Angehörigen, unserer Verwandten und Bekannten und für alle, die sich unserem Gebet empfohlen haben, für unsere Pfarrei(en), unsere Diözese, unsere ganze katholische Kirche, insbesondere für den Heiligen Vater, alle Bischöfe und Priester und Ordensleute und alle, die eine besondere Verantwortung tragen im irdischen Reiche Gottes.

Montag, 16. Juni 2008

Dekret über die besonderen Ablässe im Paulus-Jahr

ROM, 14. Juni 2008 (ZENIT.org).- Während des Paulus-Jahres, das die Kirche zur Feier des 2.000 Geburtstages des Völkerapostels vom 28. Juni 2008 bis zum 29. Juni 2009 begehen wird, gewährt der Heilige Stuhl besondere Ablässe, die im folgenden Dekret der Apostolischen Pönitentiarie angeführt werden. Bei dem Dokument handelt es sich um die offizielle deutsche Fassung.

***

URBIS ET ORBIS
DEKRET

Aus Anlaß des 2000. Jahrestages der Geburt des heiligen Apostels Paulus
werden besondere Ablässe gewährt.

Im Hinblick auf das bevorstehende liturgische Hochfest der Apostelfürsten möchte der Papst, von seiner Hirtenliebe bewegt, rechtzeitig um die geistlichen Schätze Sorge tragen, die den Gläubigen für ihre Heiligung gewährt werden sollen, damit sie zu diesem frommen und freudigen Anlaß ihre übernatürlichen Heilsvorsätze mit noch größerem Eifer erneuern und bekräftigen, bereits von der Ersten Vesper des besagten Hochfestes an, insbesondere zu Ehren des Völkerapostels, nun da sich der 2000. Jahrestag seiner Geburt auf Erden nähert.

In der Tat bereitet das Geschenk der Ablässe, das der Römische Papst der Universalkirche gewährt, den Weg, um in höchstem Maße die innere Läuterung zu erlangen, die, indem sie dem Apostel Paulus die Ehre erweist, das übernatürliche Leben in den Herzen der Gläubigen zur Geltung bringt und sie milde anspornt, Früchte guter Werke zu tragen.

Daher gewährt die Apostolische Pönitentiarie, welcher der Heilige Vater die Aufgabe übertragen hat, das Dekret über die Gewährung und Erlangung der Ablässe auszuarbeiten und abzufassen, die für die gesamte Dauer des Paulus-Jahres Gültigkeit haben, durch das vorliegende, dem Willen des Papstes entsprechende Dekret, wohlwollend die im folgenden aufgeführten Gnaden:

I. – Allen und jedem einzelnen Christgläubigen, die wirklich bußfertig, durch das Bußsakrament gereinigt und durch die heilige Kommunion gestärkt, in frommer Gesinnung die Päpstliche Basilika des hl. Paulus an der »Via Ostiense« besuchen und nach Meinung des Papstes beten, wird der vollkommene Ablaß der zeitlichen Sündenstrafen gewährt und erteilt, wenn sie vorher den sakramentalen Nachlaß und die Vergebung der Sünden erlangt haben.

Der vollkommene Ablaß kann von den Gläubigen sowohl für sich selbst als auch für die Verstorbenen gewonnen werden, so oft man die gebotenen Werke verrichtet, wobei die Norm Gültigkeit behält, daß der vollkommene Ablaß nur einmal am Tag erlangt werden kann.

Damit die Gebete, die bei diesen andächtigen Besuchen zu Gott erhoben werden, die Herzen der Gläubigen mit größerem Eifer zur Verehrung des Gedächtnisses des hl. Paulus führen und anspornen, wird folgendes festgelegt und geboten: Jeder Gläubige muß nach den persönlichen Gebeten, die er vor dem Altar des Allerheiligsten Sakraments zu Gott erhebt, am Confessio-Altar das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis sprechen, unter Hinzufügung frommer Anrufungen zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und des hl. Paulus. Diese Verehrung soll stets eng verbunden sein mit dem Gedächtnis des heiligen Apostelfürsten Petrus.

II. – Die Christgläubigen der verschiedenen Ortskirchen können unter den gewohnten Bedingungen (sakramentale Beichte, eucharistische Kommunion und Gebet nach Meinung des Heiligen Vaters) und ohne jede Anhänglichkeit an jegliche Sünde den vollkommenen Ablaß gewinnen, wenn sie andächtig an einem öffentlichen Gottesdienst oder einer Andacht zu Ehren des Völkerapostels teilnehmen: an den Tagen, an denen das Paulus-Jahr feierlich eröffnet und beschlossen wird, in allen Gotteshäusern; an anderen Tagen, die vom Ordinarius des Ortes zu bestimmen sind, in Gotteshäusern, die dem hl. Paulus geweiht sind, oder zum Nutzen der Gläubigen in anderen vom Ordinarius dafür bestimmten Gotteshäusern.

III. – Schließlich können ebenso die Gläubigen, die durch Krankheit oder aus einem anderen rechtmäßigen und schwerwiegenden Grund verhindert sind, stets mit dem Herzen abgekehrt von jeglicher Sünde und mit dem Vorsatz, die gewohnten Bedingungen sobald wie möglich zu erfüllen, den vollkommenen Ablaß erlangen, wenn sie sich im Geiste einer Jubiläumsfeier zu Ehren des hl. Paulus anschließen und ihr Gebet und ihr Leiden für die Einheit der Christen darbringen.

Damit aber die Gläubigen an diesen himmlischen Gnaden leichter teilhaben können, sollen sich die Priester, die von der zuständigen kirchlichen Autorität zur Abnahme der Beichte zugelassen sind, bereitwillig und großherzig zur Verfügung stellen, um sie zu hören.

Das vorliegende Dekret hat nur für die Dauer des Paulus-Jahres Gültigkeit. Dem steht keinerlei gegenteilige Verfügung entgegen.

Gegeben zu Rom, vom Sitz der Apostolischen Pönitentiarie, am 10. Mai 2008, dem Vorabend des Pfingstfestes

JAMES FRANCIS S. R. E. Kard. STAFFORD
Großpönitentiar

Gianfranco Girotti, OFMConv.
Titularbischof von Meta, Regent

Mittwoch, 21. Mai 2008

Das Gnadengebet zu Ehren U.L. Frau vom heiligsten Herzen Jesu, der Hoffnung der Hoffnungslosen

Unsere Liebe Frau vom heiligsten Herzen JesuGedenke, o Unsere Liebe Frau vom heiligsten Herzen Jesu, der unaussprechlichen Macht, die Dein göttlicher Sohn Dir über Sein anbetungswürdiges Herz verliehen hat. Voll Vertrauen auf Deine Verdienste kommen wir, Deinen Schutz anzuflehen. O himmlische Schatzmeisterin des Herzens Jesu, dieses Herzens, das die unversiegbare Quelle aller Gnaden ist, und das Du nach Deinem Belieben öffnen kannst, um daraus über die Menschen alle Schätze der Liebe und Barmherzigkeit, des Lichtes und des Heiles, die es in sich schließt, ausströmen zu lassen, gewähre uns, wir bitten Dich innig, jene Gnaden, um die wir Dich anflehen.
Nein, von Dir können wir keine abschlägige Antwort erhalten, und weil Du unsere Mutter bist, o Unsere Liebe Frau vom heiligsten Herzen Jesu, so nimm unsere Bitten gnädig auf und würdige Dich, sie zu erhören. Amen.

Herz-Jesu-Missionare, Issoudun (Indre). Imprimatur: Evêché de Strasbourg, 12.1.1948. Ch. Kolb, v.g.

Sühnegebetsabend vom Dienstag, 3. Juni 2008

Wie gewohnt findet der Sühnegebetsabend in der Lourdes-Kapelle, Appenzell, von 20 bis 22 Uhr statt. Nachdem dieses Jahr das Herz-Jesu-Fest am Freitag, 30. Mai und/oder am Sonntag, 1. Juni 2008 gefeiert wird, stellen wir diesmal die Herz-Jesu-Verehrung ins Zentrum unserer Sühneandacht.

Feierliche Abbitte vor dem Allerheiligsten am Monatsfreitag

Sühnegebet

Göttlicher Erlöser und Herr, wirf einen Blick der Erbarmung auf uns, die wir in denselben Gesinnungen des Glaubens, der Genugtuung und der Liebe uns versammelt haben, um zu deinen Füßen unsere eigenen Treulosigkeiten und diejenigen der armen Sünder, unserer Brüder, zu beweinen.
Möchten die einstimmigen feierlichen Versprechen, welche wir dir machen, dein göttliches Herz rühren und von demselben Barmherzigkeit für uns, für die unglückliche sündhafte Welt und für alle diejenigen erlangen, welche nicht das Glück haben, dich zu lieben.

Ja, wir versprechen es.
  • Für die Vergessenheit und den Undank der Menschen, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für deine Verlassenheit im Tabernakel, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Verbrechen der Sünder, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für den Hass der Gottlosen, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Gotteslästerungen, welche man gegen dich ausstößt, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die deiner Gottheit zugefügten Unbilden, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Sakrilegien, wodurch das Sakrament der Liebe entweiht wird, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Unehrerbietikeiten, welche indeiner Gegenwart begangen werden, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für den Verrat, dessen Opfer zu bist, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Kälte der meisten deiner Kinder, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Verachtung, die den Beweisen deiner Liebe zu teil wird, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die Untreue derer, die sich deine Freunde nennen, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für den Missbrauch deiner Gnaden, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für unsere eigene Untreue, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für unsere unbegreifliche Hartherzigkeit, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für unsere Feigheit in deinem heiligen Dienste, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die bittere Trauer, worin dich das Verderben der Seelen stürzt, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für den langes Warten an der Türe unseres Herzens, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für die bittere Zurückweisung, die man dir bereitet, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für deine Liebesseufzer, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für deine Liebestränen, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für deine Gefangenschaft aus Liebe, wollen wir dich trösten, o Herr.
  • Für dein Martertum aus Liebe, wollen wir dich trösten, o Herr.
Lasset uns beten!
Göttlicher Erlöser und Herr, der du aus deinem Herzen diese Klage ertönen lässest: Ich habe einen Tröster gesucht und keinen gefunden; nimm gnädig an den Tribut unserer Tröstungen und stehe uns mit der Hilfe deiner Gnade so mächtig bei, dass wir in Zukunft alles, was dir missfällt, mehr und mehr fliehen und uns stets in allem und überall als deine treuesten, ergebensten Kinder erzeigen. Wir bitten dich darum durch dich selbst, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geiste als gleicher Gott lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Imprimatur: Friburgi Helv., 25 Aprilis 1928, Joseph Anri, Cancellarius.
Kanisisuwerk, Päpstliche Druckerei und Verlagsbuchhandlung, Freiburg, Schweiz, Konstanz, Baden und München 23