Sonntag, 20. Dezember 2009

Prophetisches Flammengebet des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort

Zu Gott dem Vater
Sei eingedenk, o Herr, Deiner Genossenschaft, die von Anfang an Dein eigen war, denn von Ewigkeit her hast Du ihrer gedacht. Du hieltest sie in Deiner allmächtigen Hand, als Du mit einem einzigen Wort das Weltall aus dem Nichts erschufst und hieltest sie noch verborgen in Deinem Herzen, als Dein Sohn sterbend am Kreuze sie durch Seinen Tod geweiht und wie einen kostbaren Schatz der Sorge Seiner heiligsten Mutter anvertraut hat: Memento Congregationis tuae, quam possedisti ab initio. Schaue, o Herr, auf die Ratschlüsse Deiner Barmherzigkeit; erwecke die Männer Deiner Rechten, über die Du einigen Deiner größten Diener prophetische Aufschlüsse gabst, einem hl. Franz von Paul, einem hl. Vinzenz Ferrerius, einer hl. Katharina von Siena und so vielen anderen großen Seelen früherer Jahrhunderte und unserer jetzigen Zeit.
Memento! Allmächtiger Gott, sei eingedenk dieser auserwählten Schar, indem Du ihr die Allmacht Deines Armes leihst, der noch nicht verkürzt ist, um ihnen den Eintritt in die Welt zu ebnen und sie zur Vollkommenheit zu führen: Innova signa, immuta mirabilia tua, sentiamus adiutorium brachii tui, - großer Gott, der Du aus rohen Steinen Kinder Abrahams erwecken kannst, sprich nur ein einziges Wort, um gute Arbeiter in Deine Ernte und tüchtige Missionare in Deine heilige Kirche zu senden.
Memento! Gott der Güte, sei eingedenk Deiner alten Erbarmungen und gedenke Deiner erlesenen Diener. Sei eingedenk der wiederholten Verheißungen, die Du uns durch Deine Propheten und Deinen Sohn gegeben, dass Du unsere gerechten Bitten erhören wollest. Gedenke der Bitten, die seit so vielen Jahrhunderten Deine Diener und Dienerinnen in dieser Angelegenheit an Dich gerichtet haben. Ihr Flehen, ihr Seufzen, ihre Tränen und ihr Blut, das sie vergossen, mögen vor Dein Angesicht kommen, um Deine Barmherzigkeit mächtig anzuregen. Gedenke besonders Deines teuren Sohnes: Respice in faciem Christi tui (Ps. 83,10). Seine Todesangst, Seine Schmach und Seine liebevolle Klage am Ölberg: Quae utilitas in sanguine meo! (Ps. 29,10), "welcher Nutzen ist in meinem Blute?", Sein schmerzvoller Tod und Sein vergossenes Blut rufen laut um Erbarmen, auf dass mit Hilfe Deiner treuen Diener Sein Reich über den Trümmern des Reiches Seiner Feinde aufgerichtet werde.
Memento! Sei auch eingedenk, o Herr, Deiner Genossenschaft, um Deiner Gerechtigkeit Genüge zu leisten! Tempus faciendi, Domine, dissipaverunt legem tuam (Ps. 118,126). Es ist Zeit zu tun, was Du verheißen. Deine Gebote werden übertreten, Dein Evangelium wird verachtet. Ströme von Bosheit überschwemmen die ganze Erde und reißen bis in die Nähe Deiner Diener alles mit sich fort. Die ganze Erde ist verwüstet, die Gottlosigkeit sitzt auf dem Thron, Dein Heiligtum ist entweiht und der Gräuel herrscht selbst an heiliger Stätte. Wirst Du denn alles der Verlassenheit anheim geben, gerechter Herr, o Gott der Rache? Soll alle Welt zuletzt wie Sodoma und Gomorrha werden? Wirst Du immer schweigen? Wirst Du ewig dulden? Soll denn nicht Dein Wille geschehen wie im Himmel also auch auf Erden und Dein Reich kommen? Hast Du nicht schon im voraus einigen Deiner treuen Freunde eine zukünftige Erneuerung Deiner Kirche verkündet? Sollen sich die Juden nicht endlich zur Wahrheit bekehren? Wartet nicht die Kirche gerade darauf? Rufen nicht alle Heiligen des Himmels: "Gerechtigkeit!" vindica! Sprechen nicht alle Gerechten auf Erden: Amen, veni Domine (Off. 22,20), "es geschehe, komme, o Herr!" Seufzen nicht alle Geschöpfe, selbst die unvernünftigen, unter der Last der unzähligen Sünden Babylons? Sehnen sie sich nicht nach Deiner Ankunft, damit dann alle Wesen erneuert werden? Omnis creatura ingemiscit. (Röm. 8,22)

Zu Gott dem Sohn
Herr Jesus, sei eingedenk Deiner Genossenschaft, memento Congregationis tuae. Entschließ Dich doch, Deiner Mutter eine neue Schar treuer Verehrer zu geben, um durch sie alles zu erneuern und durch Maria die Jahre der Gnade zu vollenden, wie Du sie einst auch durch Maria begonnen hast.
Da matri tuae liberos, alioquin moriar, schenke doch Deiner Mutter Kinder und Diener, sonst sterbe ich! Da matri tuae. Für Deine Mutter bitte ich zu Dir. Sei eingedenk ihres Schoßes und ihrer Brüste und weise mich nicht zurück! Gedenke ihrer, deren Sohn Du bist und erhöre mich! Gedenke, was sie Dir ist und was Du ihr bist, und erhöre mein Flehen! Um was bitte ich denn? Nichts zu meinen Gunsten, alles nur zu Deiner Ehre. Um was bitte ich Dich? Um das, was Du erfüllen kannst, ja ich wage es zu sagen, um das, was Du mir gewähren musst, als wahrhafter Gott, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, und als das beste aller Kinder, das seine Mutter liebt mit unendlicher Liebe.
Um was bitte ich Dich? Liberos! Um Priester, frei von irdischer Anhänglichkeit, los geschält von allem, von Vater und Mutter, von Brüdern und Schwestern, ohne Eltern dem Fleische nach, ohne Freunde der Welt nach, ohne Güter, frei von Hindernissen und selbst vom eigenen Willen.
Liberos! Um Sklaven Deiner Liebe und Deines Willens bitte ich, um Männer nach Deinem Herzen, die nicht ihren eigenen Willen durchzusetzen suchen, der sie nur befleckt und hemmt, sondern in allem Deinen Willen tun und gleich wie David mit dem Stock des Kreuzes und der
Schleuder des heiligen Rosenkranzes in der Hand alle Deine Feinde niederschlagen: in baculo Cruce et in virga Virgine.
Liberos! Nach Seelen verlange ich, welche der Erde entrückt und erfüllt mit himmlischem Tau, ohne Hindernis überall hin fliegen nach dem Wehen des Heiligen Geistes. Das sind jene, nach welchen Deine Propheten fragten: Qui Bunt isti, qui ut nubes volant? (Js. 60,8), "wer sind diese, die wie Wolken fliegen?" Ubi erat impetus spiritus, illuc gradiebantur (Ez. 50,12), "wo des Geistes Antrieb war, dorthin schritten sie!"
Liberos! Nach Männern sehne ich mich, die immer für Dich zur Verfügung stehen, immer bereit, Dir zu gehorchen, immer lauschend auf die Stimme ihrer Vorgesetzten, wie Samuel: Praesto sum: immer bereit, hinzugehen und alles mit Dir und für Dich zu leiden, wie die Apostel: Eamus et nos, ut moriamur cum eo (Joh. 11,16). Liberos! Um wahre Kinder Mariens, Deiner heiligen Mutter, bitte ich Dich, die von ihr in Liebe empfangen und in ihrem Schoße getragen, geboren und an ihrer Brust ruhend, von ihrer Milch genährt und durch ihre Sorge groß gezogen, von ihrer Hand gestützt und mit ihren Gnaden bereichert sind. Liberos! 0 sende uns wahre Diener der seligsten Jungfrau, die wie der hl. Dominikus die leuchtende und brennende Fackel des Evangeliums im Munde und den heiligen Rosenkranz in der Hand, überall hingehen, um zu bellen wie treue Hunde, um zu brennen wie Feuer und um die Finsternis der Welt zu erhellen wie die Sonne. Beglücke uns mit Männern, die durch eine wahre Andacht zu Maria, ohne Heuchelei und Wankelmut, mit Demut, Klugheit und Eifer überall, wohin sie kommen, der alten Schlange den Kopf zertreten, damit so der Fluch sich erfülle, den Du gegen sie geschleudert hast: Inimicitias ponam inter te et mulierem, et semen tuum et semen ipsius: ipsa conteret caput tuum (Gen. 3,13).
Es ist wahr, großer Gott, dass die Welt, wie Du es vorhergesagt hast, der Ferse dieser geheimnisvollen Frau große Nachstellungen bereiten wird, d.h. der kleinen Schar ihrer Kinder, die am Ende der Zeiten kommen werden. Es ist wahr, daß zwischen der gesegneten Nachkommenschaft Mariens und dem verfluchten Geschlechte Satans große Feindschaft besteht. Es ist die einzige Feindschaft, die Du selbst gestiftet hast und die daher Deinem Willen entspricht: Inimicitias ponam. Aber diese Kämpfe und Verfolgungen, welche die Kinder aus dem Geschlechte Belials der Nachkommenschaft Deiner heiligen Mutter bereiten, sollen nur dazu dienen, die Macht Deiner Gnade, die Größe der Tugenden und das Ansehen Deiner Mutter herrlicher erstrahlen zu lassen. Denn seit dem Anbeginn der Welt hast Du ihr die Aufgabe übertragen, durch die Demut ihres Herzens diesen stolzen Erbfeind zu vernichten: Ipsa conteret caput tuum. Alioquin moriar! Ist es für mich nicht besser, o mein Gott, zu sterben, als zu sehen, wie Du tagtäglich so grausam und ungestraft beleidigt wirst, zu sehen, wie ich selbst täglich mehr in Gefahr schwebe, von dem Strome der Missetaten, der noch immer mehr anschwillt, mit fortgerissen zu werden? Tausend Tode wären mir erträglicher. Sende mir Hilfe vom Himmel, oder nimm meine Seele zu Dir! Ja, wenn ich nicht hoffen dürfte, daß Du früher oder später mit Rücksicht auf Deine Ehre mich armen Sünder erhören wirst, wie Du schon so viele andere erhört hast -"dieser Arme flehte und der Herr erhörte ihn" (Ps. 33,7), - fürwahr, ich würde Dich dringend bitten, wie der Prophet: Tolle animam meam (3 Kön. 19,4), "nimm meine Seele hinweg!"
Aber das Vertrauen, das ich auf Deine Barmherzigkeit setze, läßt mich mit dem Propheten beten: "Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn erzählen" (Ps. 117,17), bis ich mit Simeon ausrufen kann: "Nun lässest Du, o Herr, Deinen Diener im Frieden scheiden, weil meine Augen Dein Heil gesehen." (Luk. 2,29)

Zu Gott dem Heiligen Geist
Memento! 0 Heiliger Geist, entschließe Dich, durch Deine hehre und treue Braut Maria Kinder Gottes hervorzubringen und zu bilden! Mit und in ihr hast Du Jesus Christus, das Haupt der Auserwählten, gebildet; mit und in ihr musst Du darum auch alle Seine Glieder bilden. In der Gottheit bringst Du keine Person hervor; Du allein bist es aber, der alle gottähnlichen Personen außerhalb der Gottheit bildet. Alle Heiligen, die bisher gelebt haben und bis an das Ende der Welt noch kommen werden, sind das Werk Deiner Liebe im Verein mit Maria. Das Reich Gottes des Vaters hat gedauert bis zur Sündflut und sein Ende gefunden durch eine Wasserflut; das Reich Jesu Christi fand in einem Strom von Blut seinen Abschluss. Dein Reich aber, o Geist des Vaters und des Sohnes, setzt sich fort in einer Flut von Feuer, von Liebe und Gerechtigkeit.
Wann wird diese Feuerflut der reinen Liebe kommen, die Du auf der ganzen Erde entzünden und sanft und mächtig anfachen wirst, damit alle Völker, die Türken, die Götzendiener, ja selbst die Juden davon erfasst und sich zu Dir bekehren werden? Non est, qui se abscondat a calore eius (Ps. 18,7), "niemand kann sich vor seiner Glut verbergen!"
Accendatur: Dieses göttliche Feuer, das Du, o Jesus, auf diese Erde bringen willst, möge sich entzünden, bevor Du das Feuer Deines Zornes senden wirst, das alles in Asche verwandeln wird. Emitte Spiritum tuum, et creabuntur, et renovabis faciem terrae (Ps. 103,30), "sende aus Deinen Geist und sie werden erschaffen werden, und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern!" Ja, sende diesen feurigen Geist auf die Erde, um Priester zu schaffen ganz voll Feuereifer, durch deren Dienst das Angesicht der Erde erneuert und Deine Kirche wiederhergestellt wird.
Memento Congregationis tuae: Gedenke Deiner auserwählten Schar, einer Auslese von Auserkorenen, die Du unter den Menschen dieser Erde vornehmen wirst nach Deinem Wort: Ego elegi vos de mundo (Joh. 15,19), "Ich habe euch auserwählt von der Welt". Es soll eine Herde friedlicher Lämmer sein, die Du inmitten so vieler Wölfe sammeln wirst, eine Schar reiner Tauben und königlicher Adler inmitten so vieler Raben, ein Schwarm honigsuchender Bienen inmitten so vieler Hornissen, ein Trupp leichter Hirsche inmitten so vieler Schildkröten, ein Heer mutiger Löwen inmitten so vieler furchtsamer Hasen! 0 Herr: Congrega nos de nationibus (Ps. 105,47), "sammle uns aus den Nationen", sammle uns, einige uns, damit Deinem heiligen und mächtigen Namen die schuldige Ehre zuteil werde.

Herr, berufe Apostel Mariens
Diese ruhmreiche Schar hast Du Deinem Propheten vorhergesagt, der sich darüber in dunklen und geheimnisvollen, aber göttlichen Worten ausspricht: "Einen gnadenvollen Regen hast Du, o Gott, Deinem Erbe abgesondert; es war ermattet, Du aber hast es gestärkt. Deine Herde wohnet darin; in Deiner Güte hast Du es dem Armen bereitet, o Gott! Der Herr gab das Wort den Freudenbotschaftern mit großer Macht. Der König der Heerscharen des Vielgeliebten ist König des geliebten Volkes; und der Schönheit des Hauses kommt es zu, Beute auszuteilen. Wenn ihr ruhet mitten in euren Losen, werdet ihr wie Tauben mit Silberflügeln sein, deren Rücken in blassem Golde schimmert. Wenn der Himmlische die Könige über das Land zerstreut, werden sie glänzen wie Schnee auf dem Selmon. Der Gottesberg, ein fetter Berg, ein fester Berg, ein fetter Berg; was schaut ihr verwundert auf das feste Gebirge? Es ist der Berg, darauf es Gott gefällt zu wohnen! Fürwahr auf immer wird der Herr dort wohnen." (Ps. 67,10-17) 0 Herr, welches ist dieser gnadenvolle Regen, den Du bestimmt und vorbehalten hast für Dein ermattetes Erbe? Sind es nicht die Söhne Mariä, Deiner Braut, diese heiligen Missionäre, die Du sammeln und von der Welt absondern wirst zum Wohle Deiner Kirche, die so geschwächt und befleckt ist durch die Verbrechen ihrer Kinder? Wer sind diese Tiere und diese Armen, die in Deinem Erbe wohnen werden, die dort von der göttlichen Süßigkeit, die Du ihnen zubereitet, sich nähren? Sind es nicht jene armen Missionäre, die sich ganz Deiner Vorsehung überlassen und sich sättigen von Deiner göttlichen Wonne? Sind dies nicht die geheimnisvollen Tiergestalten bei Ezechiel, welche die Güte des wahren, edlen Menschen haben werden durch ihre uneigennützige und wohltätige Liebe zum Nächsten, den Mut des Löwen durch ihren heiligen Zorn und ihren klugen, glühenden Eifer gegen die Kinder Babylons, die Kraft des Stieres durch ihre apostolische Arbeit und Abtötung des Fleisches und endlich die Schwungkraft eines Adlers durch ihre Betrachtung Gottes?
Das sind die Missionäre, die Du in Deine Kirche senden willst. Ein Menschenauge werden sie haben gegen ihren Nächsten, ein Löwenauge gegen Deine Feinde, ein Stierauge gegen sich selbst und ein Adlerauge, das stets auf Dich gerichtet ist. Diese Nachfolger der Apostel werden
mit so großer und überwindender Kraft predigen, virtute multa, virtute magna, daß sie durch ihre Predigt alle Geister und Herzen rühren werden. Ihnen wirst Du Dein Wort geben, selbst "Deinen Mund und Deine Weisheit, der keiner von ihren Feinden widerstehen kann" (Luk 21,15).
Unter diesen vielgeliebten Seelen wirst Du als König der Heerscharen unseres geliebtesten Heilandes mit Wonne Deinen Aufenthalt nehmen, da sie bei all ihrem Wirken nur das eine Ziel verfolgen, Dir die ganze Beute darzubieten, die sie ihren Feinden abnehmen werden.
Durch ihre Hingabe an die Vorsehung und ihre Andacht zu Maria werden sie die Silberflügel der Taube besitzen, d.h. die Reinheit der Lehre und der Sitten und das Gold ihres Rückens, d.h. eine vollkommene Liebe zum Nächsten, um seine Schwachheiten zu ertragen, und eine große Liebe zu Jesus Christus, um Sein Kreuz auf sich zu nehmen.
Du allein, o Jesus, König des Himmels und König aller Könige, wirst diese Missionäre als Könige von der Welt ausscheiden, damit sie in ihrer Reinheit weißer werden als der Schnee auf dem Berge Selmon. Berge Gottes sollen sie werden, prangend in üppiger Fülle und starke Berge, auf denen Gott in wunderbarer Weise sein Wohlgefallen findet, so dass Er Wohnung bei ihnen nimmt, um bis ans Ende bei ihnen zu weilen.
0 Herr, Gott der Wahrheit, wer ist dieser geheimnisreiche Berg, von dem Du uns so viele Wunderdinge offenbarst? Wer anders als Maria, Deine teure Braut, deren Fundamente Du auf dem Gipfel der höchsten Berge gegründet hast? Fundamenta eius in montibus sanctis (Ps. 86,1)... mons in vertice montium (Mich. 4,1).
Glücklich die Priester, die Du dazu auserwählt und vorherbestimmt hast, mit Dir auf diesem üppigen, göttlichen Berge zu weilen, um dort durch ihre Geringschätzung der Welt und durch ihren Aufschwung zu Gott zu Königen der Ewigkeit zu werden. Ja, tausendmal glücklich jene Priester, die berufen sind, durch ihre Vereinigung mit Deiner ganz reinen und makellosen Braut Maria weißer zu werden als der Schnee, und sich mit dem Tau des Himmels und dem Fette der Erde, d.h. mit allen zeitlichen und ewigen Segnungen zu bereichern, von denen Maria überströmt.
Von der Höhe dieses Berges werden sie, wie Moses, durch ihre feurigen Gebete Pfeile gegen ihre Feinde hernieder-schleudern, um sie zu vernichten oder zu bekehren. Durch den Mund Jesu selbst werden sie auf diesem Berge Christi das Verständnis der acht Seligkeiten erlernen und mit ihm verklärt werden wie auf Tabor. Wie auf Kalvaria werden sie mit Ihm sterben und mit Ihm wie auf dem Ölberg zum Himmel auffahren.
Memento Congregationis tuae. Von Dir, o Gott, allein hängt es ab, durch Deine Gnade diese Schar zu erwecken. Wollte der Mensch die erste Hand daran legen, so würde er nichts erreichen, wollte er dabei von dem Seinen mit dem Deinigen mischen, so würde er alles verderben und umstürzen. Tuae Congregationis: Dein Werk soll es sein,
o großer Gott! Vollbringe Dein göttliches Werk: schare, rufe, sammle aus allen Orten Deines Reiches Deine Auserwählten, um sie als starkes Heer gegen Deine Feinde zu senden.
Siehe, o Herr der Heerscharen, die Hauptleute sammeln ihre Truppen, die Machthaber ihre zahlreichen Heere, die Admirale bilden ihre Flotten, die Kaufleute strömen zusammen auf den Handels- und Stapelplätzen in großer Zahl. Räuber, Gottesleugner, Trunkenbolde und Wüstlinge vereinigen sich täglich zu Haufen gegen Dich mit Leichtigkeit und Schnelligkeit! Ein Flintenschuss, ein Trommelschlag, eine gezogene Degenklinge, ein dürrer Lorbeerzweig, eine Gold- oder Silbermünze genügt, sie zusammenzurufen. Der erste Rauch, ein nichtswürdiger Gewinn, das Anerbieten der Befriedigung einer schändlichen Lust vereinigt in einem Augenblicke die Diebe und Soldaten, füllt die Häuser und Handelsplätze, sammelt die Kaufleute, bedeckt Land und Meer mit einer Unzahl von Schurken, die alle, obwohl getrennt durch örtliche Entfernung oder durch Verschiedenheit des Temperaments oder durch Sonderinteressen, sich dennoch lebenslänglich zusammenschließen, um unter der Fahne und Führung des Teufels Dich und Dein Reich zu bekämpfen.
Auf unserer Seite aber, o mein Gott, soll, obwohl in Deinem Dienst so großer Ruhm und Gewinn, soviel Freude und Vorteil winken, fast niemand für Dich Partei ergreifen, fast kein Soldat sich unter Deine Fahne stellen?
Kein hl. Michael sollte mehr für Deine Ehre eifern und inmitten seiner Brüder rufen: Quis ut Deus? "Wer ist wie Gott?"
Ach, laß mich rufen überall: Feuer! Feuer! Feuer! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Feuer im Hause Gottes! Feuer in den Seelen! Feuer bis ins Heiligtum! Zu Hilfe unserem Bruder, den man ermordet! Zu Hilfe unseren Kindern, die man erwürgt! Zu Hilfe unserem guten Vater, den man erdolcht! "Wer für den Herrn ist, geselle sich zu mir" (Ez. 32,26). 0 dass doch alle guten Priester auf der ganzen Welt, mögen sie mitten im Kampfe stehen oder sich aus dem Handgemenge in die Wüsten und Einöden zurückgezogen haben, - o dass doch alle guten Priester kommen und sich mit uns vereinigen möchten: Vis unita fit fortior. Unter dem Banner des Kreuzes wollen wir ein in Schlachtordnung aufgestelltes und wohlgeordnetes Heer bilden, um gemeinsam die Feinde anzugreifen, die schon zum Sturm geblasen haben: Sonuerunt, frenduerunt, fremuerunt, multiplicati sunt. Dirumpamus vincula eorum, et proiciamus a nobis iugum ipsorum. Qui habitat in coelis irridebit eos. "Die Feinde toben, lärmen, rasen und rotten sich zusammen. Lasset uns ihre Fesseln zerreißen und ihr Joch von uns werfen. Der im Himmel thront, spottet ihrer."
Exsurgat Deus et dissipentur inimici eius. Exsurge, Domine, quare obdormis? Exsurge! "Es erhebe sich Gott, auf daß Seine Feinde zerstieben. Erhebe Dich, o Herr, warum schläfst Du? Erhebe Dich!"
0 Herr, erhebe Dich; warum scheinst Du zu schlafen? Erhebe Dich in Deiner ganzen Allmacht, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, um Dir eine auserwählte Schar als Garde zu bilden, die Dein Haus bewache, Deine Ehre verteidige und Seelen rette, damit nur ein Schafstall und ein Hirt werde, auf daß alle Dir die Ehre geben in Deinem heiligen Tempel! Amen.

Freitag, 2. Oktober 2009

Der Goldene Rosenkranz

Der Rosenkranz ist das höchste Lob und der lieblichste Preis Mariens, da jedes Geheimnis und jedes Ave Maria ihren Ruhm verkündet. Er wurde deshalb sinnvoll "Kranz von Rosen" bezeichnet, den man der Gottesmutter wegen ihrer erhabenen Vorzüge, Schönheit und Tugend in Liebe und Verehrung darbringt.
Nicht umsonst drückt die Mutter Kirche ihren Kindern den Rosenkranz in die Hand. In den ungezählten Anliegen, die Tag für Tag auf Menschenherzen drücken, und in den weltgeschichtlichen Stunden hat das Rosenkranzgebet Hilfe und Rettung gebracht. Und immer wieder bewährt er sich als unser lieber und unzertrennlicher Begleiter auf unserem Lebensweg.
Durch die Finger der edelsten, besten und berühmtesten Menschen sind seine Perlen tausendmal geflossen. Wahrlich, des Rosenkranzes braucht sich niemand zu schämen. Leider hört man in der heutigen Zeit oft nur verächtliche Worte über den Rosenkranz. Er sei nicht mehr zeitgemäß. Diese freigeistige Anschauung gleitet völlig von der Wahrheit ab, denn die Freigeistigen verachten das, was sie nicht kennen und nicht üben. Wer die ganze Einrichtung und die sinnvolle Bedeutung dieses so ehrwürdigen Gebetes bedenkt, würde es vielmehr hochschätzen und zum Nutzen seines Seelenheiles üben. Die größten Autoritäten für das Gebet haben Hunderte von Jahren den Rosenkranz empfohlen. Es ist geradezu auffallend, wie oft und wie eindringlich die Päpste der letzten hundertfünfzig Jahre von ihm reden und wie der Himmel selber immer wieder auf ihn wie auf ein rettendes Zeichen hinweist. An allen Erscheinungsorten gab und gibt die Gottesmutter immer wieder zu verstehen, dass sie mit dem Rosenkranz verehrt werden will.
Das Rosenkranzgebet ist die einzige Rettung unserer Zeit, das letzte Mittel, der Welt den Frieden zu bringen und die Übel der Zeit zu heilen. Das gläubige Volk darf sich von der Wichtigkeit des Rosenkranzgebetes nicht abbringen lassen. Wir erleben heute eine traurige Unkenntnis und Verachtung des so wirksamen Gebetes gerade unter den Jugendlichen. Der Stolz ist der Todfeind des Glaubens. Stolz auf die heutige Bildung, ist sie auch geneigt, das Gewöhnliche zu verachten. Eine Neubelebung wie Neubewegung im Rosenkranz ist daher dringend notwendig. Man muss wieder auf den Kern eindringen und sich um die Betrachtung bemühen. Der Rosenkranz ist denkendes Beten und betendes Denken. Durch monotones Leiern und ungehörige Aussprache der Geheimnisse können wir diese nicht erschließen und den Rosenkranz auch zu keinem gepflegten Gebet machen.
Beim Rosenkranz verhält es sich wie beim Film. Es geht hier um das Anschauen wie in der Wirklichkeit oder aber auch beim Film. Beim Film geht es vielfach um das innere Miterleben und beim Rosenkranz auch um das persönliche Einwirken der betreffenden "Darstellung" aus der Hl. Schrift auf uns.
Die folgende erneute Zusammenstellung des Rosenkranzes nach der belehrenden Anleitung des hl. Ludwig Maria v. Grignion ist praktisch geeignet, filmgemäß sich das betreffende Geheimnis in seiner fortschreitenden Entfaltung vor Augen zu führen. Indem bei jedem Ave das Bild wechselt, fesselt er den Geist, entzündet das Herz und hält uns auch vor Zerstreuung fern. Aufmerksam gebetet, wird er ein gepflegtes, zeitgemäßes, beschauliches und gehaltvolles Gebet aus innerem Herzen.
Ob seines unschätzbaren Wertes und vom "Goldenen Buche" stammend, verdient er wohl mit Recht den Namen "Goldener Rosenkranz". und so gebetet wird der Rosenkranz wieder geeignet, in weiten Kreisen zu einem anziehenden Gebet zu werden, und ich darf feststellen, dass er wirklich von Jung und Alt mit viel Interesse aufgenommen wird und viele neue Freunde findet.
Schließlich sei noch die Einladung des hl. Ludwig Maria an uns gerichtet, der da sagt: "Inständig bitte ich euch bei der Liebe, die ich in Jesus und Maria zu euch hege, betet täglich den Rosenkranz.... Ihr werdet in eurer Todesstunde Tag und Augenblick segnen, da ihr mir geglaubt habt.

Vorbereitungsgebet

In Vereinigung mit allen Heiligen im Himmel und allen gläubigen eifrigen Marienverehrern auf Erden, in Vereinigung vor allem mit Dir, o mein Jesus, will ich Deine heiligste Mutter loben und preisen. In Ihr und durch Sie werde ich Dich, meinen Erlöser, und den Vater und den Heiligen Geist am würdigsten verherrlichen. Ich bitte Dich, bewahre mich vor allen Zerstreuungen während des Rosenkranzes.
Wir opfern Dir auf, o allerseligste Jungfrau, dieses Credo, um Deinen Glauben auf Erden zu verehren und Dich zu bitten, uns Anteil daran nehmen zu lassen...

Ich glaube an Gott...

Wir opfern Dir auf, o Heiligste Dreifaltigkeit, diese drei Ave Maria, um Dir für alle Gnaden zu danken, die Du in Maria gewirkt und uns durch ihre Fürbitte geschenkt hast.

3 Gegrüßt seist du Maria usw., worin nach dem Wort "Jesus" einzuschalten ist:
  • 1. Der in uns den (wahren) Glauben vermehre,
  • 2. Der in uns die (christliche) Hoffnung stärke,
  • 3. Der in uns das Feuer der göttlichen Liebe entzünde.
Schluss: Ehre sei dem Vater usw. Nach dem "Ehre sei..." kann das Fatimagebet eingefügt werden.

DIE FREUDENREICHEN GEHEIMNISSE

1. Geheimnis: Den Du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus Christus, dieses Geheimnis der Menschwerdung im Schoße Deiner Mutter und bitten Dich durch dieses Geheimnis und ihre Fürsprache um eine tiefe Demut und Bereitschaft zu allem, was Gott von uns will.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Maria betet um die Ankunft des Erlösers.
  2. Der Engel Gottes tritt ein.
  3. "Gegrüßt seist du Maria, voll der Gnaden."
  4. Maria erschrickt.
  5. "Fürchte dich nicht... Siehe, Du wirst empfangen."
  6. "Wie soll dies geschehen?"
  7. "Der Heilige Geist wird über Dich kommen"...
  8. "Siehe, ich bin die Magd des Herrn"...
  9. Und das Wort ist Fleisch geworden.
  10. Dankgebet Mariens für die Menschwerdung.
2. Geheimnis: Den Du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus Christus, dieses Geheimnis des Besuches Deiner Mutter bei ihrer Base Elisabeth und bitten Dich durch dieses Geheimnis und Maria um eine opferfreudige Nächstenliebe.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. "Maria stand auf und ging eilends ins Gebirge."
  2. "... und begrüßte Elisabeth."
  3. Johannes wird geheiligt.
  4. Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt:
  5. "Du bist gebenedeit unter den Frauen!"
  6. "Woher kommt mir die Gnade, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"
  7. Maria stimmt ihren Hochgesang an, "Hochpreist meine Seele den Herrn".
  8. "Denn Er hat angesehen die Niedrigkeit seiner Magd".
  9. "Denn Großes hat an mir getan, der da mächtig ist".
  10. Maria weilt drei Monate bei ihrer Base Elisabeth und wartet die Geburt des Johannes ab.
3. Geheimnis: Den Du, o Jungfrau, zu Bethlehem geboren hast.

Wir opfern Dir auf, o göttliches Kind Jesus, dieses Geheimnis Deiner heiligen Geburt und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um die Liebe zur Einfachheit, um die Liebe zu den Armen und die Losschälung vom Irdischen.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, maria... Ehre sei...

Betrachtung:
  1. Es war kein Platz für sie in der Herberge...
  2. In einem Stalle bringt sie Jesus, den Gottmenschen, zur Welt.
  3. Maria wickelt das Kind in Windeln ein und legt es in die Krippe.
  4. "Siehe ich verkünde euch eine große Freude!"
  5. "Denn heute ist euch der Heiland geboren worden."
  6. "Ehre sei Gott in der Höhe...!"
  7. Sie kamen eilends herbei und fanden Maria und Josef und das Kindlein in der Krippe.
  8. Nach acht Tagen wurde das Kind beschnitten und erhielt den Namen Jesus.
  9. Die Weisen traten ein und fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter.
  10. Sie beteten es an und brachten ihm ihre Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
4. Geheimnis: Den Du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner Darstellung im Tempel durch die Hände Mariens und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um die Gabe der Weisheit und der Reinheit des Herzens und des Leibes.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, maria... Ehre sei...

Betrachtung:
  1. Maria bringt ihr Kind in den Tempel
  2. Seine Gegenwart erfüllt Simeon mit dem Heiligen Geist:
  3. "Nun entlässt Du, o Herr..."
  4. "Dieser ist gesetzt zum Fall und zur Auferstehung vieler..."
  5. "Deine eigene Seele aber wid ein Schwert durchdringen..."
  6. Es kam die Prophetin Anna zur selben Stunde hinzu und lobte den Herrn.
  7. Sie kehrten nach Nazareth zurück.
  8. Das Kind nahm zu an Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen.
  9. "Nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten!"
  10. Herodes tötete alle Knäblein unter zwei Jahren.
5. Geheimnis: "Den Du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast."

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner Wiederauffindung durch Maria inmitten der Gelehrten, nachdem sie Dich verloren hatte, und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um unsere Bekehrung und diejenige der Sünder, die in Irrglauben, Trennung und Unglauben leben.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei...

Betrachtung:
  1. Sie gingen nach Jerusalem zum Feste.
  2. Als sie zurückkehrten, blieb Jesus in Jerusalem.
  3. Sie suchten ihn bei Bekannten und Verwandten.
  4. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn zu suchen.
  5. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel, inmitten der Lehrer.
  6. "Sohn, warum hast du uns das getan?"
  7. "Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht?"
  8. Alsdann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück.
  9. Und er war ihnen untertan.
  10. Seine Mutter aber bewahrte und betrachtete alle diese Dinge in ihrem Herzen.

DIE FÜNF SCHMERZHAFTEN GEHEIMNISSE

1. Geheimnis: "Der für uns Blut geschwitzt hat.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner Todesangst am Ölberg und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um eine tiefe wahre Reue über unsere Sünden und vollkommene Gleichförmigkeit mit Deinem heiligen Willen.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei...

Betrachtung:
  1. Jesus begann traurig und betrübt zu werden, und Angst befiel ihn.
  2. "Meine Seele ist betrübt bis in den Tod. Wachet und betet mit mir."
  3. "Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber, doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!"
  4. Er ging zu seinen Jüngern und fand sie schlafend.
  5. "Vater, wenn es möglich ist, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so möge Dein Wille geschehen!"
  6. Er kam abermals und fand sie schlafend.
  7. Er verließ sie, ging wieder und wiederholte dieselben Worte zum drittenmal.
  8. Alsdann erschien ihm ein Engel des Himmels und stärkte ihn.
  9. Als ihn die Todesangst befiel, betete er noch inständiger.
  10. Und sein Schweiß rann wie Blutstropfen zur Erde.
2. Geheimnis: "Der für uns gegeißelt worden ist."

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner blutigen Geißelung und bitten Dich durch dieses Geheimnis und durch die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um vollkommene Abtötung unserer Sinne.

Betrachtung:
  1. "Sei gegrüßt, Meister!" Und Judas küsste ihn.
  2. "Freund, wozu bist du gekommen? Mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?"
  3. Sie fesselten ihn, die Jünger aber flohen hinweg von ihm.
  4. Sie führten ihn zu Annas... Einer der Schergen schlug Jesus ins Angesicht.
  5. Annas schickt ihn gefesselt zu Kaiphas.
  6. "Ich kenne diesen Menschen nicht!" Der Herr wandte sich um und blickte nach Petrus.
  7. Pilatus: "Du bist also König?" - "Du sagst es, ich bin König!"
  8. Pilatus sandte ihn zu Herodes, der sich über ihn belustigte.
  9. "Nein, nicht diesen, sondern Barabbas!"
  10. Alsdann nahm Pilatus Jesus hinweg und ließ ihn geißeln.
3. Geheimnis: "Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner grausamen Dornenkrönung und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Mariens, Deiner heiligsten Mutter, um eine große Verachtung der Welt.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Die Soldaten führten Jesus in den Vorhof und bekleideten ihn mit einem Purpurgewand.
  2. Dann flochten sie eine Dornenkrone und drückten sie ihm aus Haupt.
  3. In die rechte Hand gaben sie ihm ein Schilfrohr.
  4. Und indem sie die Knie vor ihm beugten, verspotteten sie ihn und sagten. "Sei gegrüßt, Du König der Juden!"
  5. Sie spien ihm ins Angesicht und schlugen sein Haupt mit dem Schilfrohr.
  6. Und sie gaben ihm Ohrfeigen.
  7. "Seht, welch ein Mensch!" - "Hinweg mit ihm! Ans Kreuz mit ihm!"
  8. "Seht euren König!" - Wir haben keinen anderen König als den Kaiser".
  9. "Ich finde keine Schuld an ihm!" - "Wenn du ihn befreist, bist du nicht ein Freund des Kaisers!"
  10. "Ich bin unschuldig am Blut dieses Gerechten". - "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!"
4. Geheimnis: "Der für uns das schwere Kreuz getragen hat".

Wir opfern Dir auf, Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner Kreuztragung und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um große Geduld, Dir unser Kreuz nachzutragen alle Tage unseres Lebens.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. I. Station, Jesus wird zum Tode verurteilt.
  2. II. Station, Jesus nimmt das schwere Kreuz auf seine Schultern.
  3. III. Station, Jesus fällt zum erstenmal unter dem Kreuz.
  4. IV. Station, Jesus begegnet seiner tiefst betrübten Mutter.
  5. V. Station, Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
  6. VI. Station, Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar.
  7. VII. Station, Jesus fällt abermals unter der Last des Kreuzes.
  8. VIII. Station, Jesus spricht zu den weinenden Frauen.
  9. IX. Station, Jesus fällt zum drittenmal unter der Lat des Kreuzes.
  10. X. Station, Jesus wird seiner Kleider beraubt.
5. Geheimnis: "Der für uns gekreuzigt worden ist."

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner Kreuzigung auf dem Kalvarienberg und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um einen großen Abscheu vor der Sünde, Liebe zum Kreuz und um einen guten Tod für uns und alle jetzt Sterbenden.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. XI. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt.
  2. Erstes Wort am Kreuz: "Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht ,was sie tun."
  3. Zweites Wort: "Heute noch wirst du bei mir im Paradiese sein!"
  4. Drittes Wort: "Frau, siehe da deinen Sohn; Sohn, siehe da deine Mutter!"
  5. Viertes Wort: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich vrelassen!"
  6. Fünftes Wort: "Mich dürstet"
  7. Sechstes Wort: "Vater, in Deine Hände empfehle ich meinen Geist!"
  8. Siebentes Wort: "Es ist vollbracht." XII. Station, Jesus stirbt.
  9. XIII. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß Mariens gelegt.
  10. XIV. Station: Jesus wird ins Grab gelegt.

DIE FÜNF GLORREICHEN GEHEIMNISSE

1. Geheimnis: Der von den Toten auferstanden ist.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner glorreichen Auferstehung und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um einen lebendigen Glauben, um die Liebe zu Jesus und um apostolischen Eifer.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Jesus geht glorreich aus dem Grab hervor und erscheint seiner heiligsten Mutter.
  2. "Der Herr ist wahrhaft auferstanden und dem Simon erschienen."
  3. Jesus zu Magdalena: "Maria!" Sie wandte sich um und sprach: "Geliebter Meister."
  4. Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: "Seid gegrüßt!"
  5. "Der Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch..." Es war die Übertragung Seiner Mission auf die Apsotel.
  6. "Empfanget den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden nachlasset, dem sind sie nachgelassen, und wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten.
  7. "Brannte nicht unser Herz, als er mit uns redete?"
  8. "Thomas, siehe meine Hände! Lege deinen Finger hierher! Gib deine Hand in meine Seitenwunde und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!" Mit Thomas sprechen wir. "Mein Herr und mein Gott!"
  9. "Kinder, habt ihr nichts zu essen?... Werfet die Netze aus!"
  10. Jesus verweilt die letzten Tage bei den Jüngern.
2. Geheimnis: Der in den Himmel aufgefahren ist.

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis Deiner glorreichen Himmelfahrt und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Deiner heiligsten Mutter um eine feste Hoffnung und ein brennendes Verlangen nach dem Himmel.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. "Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden."
  2. "Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie!"
  3. "Sehet, Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt."
  4. Letzte Weisungen zur Vorbereitung auf die Herabkunft des Heiligen Geistes.
  5. Er führte sie nach Bethanien auf den Ölberg, wo sein Leiden begonnen hatte, erhob seine Hände und segnete sie.
  6. Während er sie segnete, schied er von ihnen, indem er sich "mit großer Macht und Herrlichkeit" zum Himmel erhob und langsam ihren Blicken entschwand.
  7. Traurig schauen die Apostel dem Herrn nach. Siehe, da standen plötzlich zwei Männer bei ihnen in weißen Gewändern und sprachen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel?"
  8. Im Vertrauen auf seine Wiederkunft und auf den "Tröster", den Er ihnen verheißen, kehrten sie dann hocherfreut nach Jerusalem zurück.
  9. Jesu Einzug in den Himmel ist ein wahrer Triumphzug.
  10. Jesus wird vom Vater nun auch als Mensch zum König und Herrn des Universums eingesetzt.
3. Geheimnis: Der uns den Heiligen Geist gesandt hat.

Wir opfern Dir auf, o Heiliger Geist, dieses Dein Pfingstgeheimnis und bitten Dich durch dieses Geheimnis und die Fürsprache Mariens, Deiner getreuen Braut, um Deine sieben Gaben und großen Gebetseifer.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Sie verharrten einmütig im Gebet mit der Mutter Jesu.
  2. Da entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie ein gewaltiger Sturm.
  3. Und sie alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.
  4. Um die Gabe der Weisheit.
  5. Um die Gabe des Verstandes.
  6. Um die Gabe des Rates.
  7. Um die Gabe der Stärke.
  8. Um die Gabe der Wissenschaft.
  9. Um die Gabe der Frömmigkeit.
  10. Um die Gabe der Furcht des Herrn.
4. Geheimnis: "Der Dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat."

Wir opfern Dir auf, Herr Jesus, dieses Gesätzchen zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis und der Aufnahme des Leibes und der Seele Deiner heiligsten Mutter in den Himmel und bitten Dich durch diese beiden Geheimnisse und die Fürsprache Mariens um eine wahre Andacht zu ihr, auf dass wir gut leben und sterben.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Mariens übergroße Sehnsucht nach ihrem göttlichen Sohn entrückt sie vom irdischen Leben. Der Himmel bereitet mit göttlicher Pracht ihr Kommen vor, als Mutter Gottes, Königin der Engel, Vorbild aller Heiligen, Schutzherrin der Menschheit!
  2. Die Apostel kommen zur sterbenden Mutter.
  3. Maria segnet sie einzeln.
  4. Messfeier der Apostel.
  5. Letzte Kommunion Mariens.
  6. Maria stirbt.
  7. Ihre heiligste Seeele geht in den Himmel ein.
  8. Ihr heiliger Leib wird begraben.
  9. Glorreiche Aufnahme in den Himmel und Jubeltag im Fegefeuer.
  10. Die Apostel mit Thomas finden das Grab leer.
5. Geheimnis: "Der Dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat."

Wir opfern Dir auf, o Herr Jesus, dieses Geheimnis der glorreichen Krönung Deiner heiligsten Mutter im Himmel und bitten Dich durch dieses Geheimnis und ihre Fürsprache, Du wollest die Sünder bekehren, den Sterbenden beistehen, die Seelen im Fegefeuer befreien und uns die Gnade der Beharrlichkeit im Guten verleihen, um die Krone der Ewigkeit zu erlangen, die uns bereitet ist.

1 Vaterunser... 10 Gegrüßt seist Du, Maria... Ehre sei dem Vater...

Betrachtung:
  1. Thronerhöhung Mariens, wodurch uns eine so gütige und machtvolle Fürsprecherin im Himmel gegeben wurde.
  2. Maria wid von der Heiligsten Dreifaltigkeit gekrönt.
  3. Als Königin der Engel.
  4. Als Königin der Patriarchen.
  5. Als Königin der Apostel.
  6. Als Königin der Propheten.
  7. Als Königin der Märtyrer.
  8. Als Königin der Bekenner.
  9. Als Königin der Jungfrauen.
  10. Als Königin ohne Makel der Erbsünde empfangen, als Königin des Friedens und des Weltalls und als Königin des Rosenkranzes.

Nach der neuen Ablassordnung wird für das gemeinsame Beten eines Rosenkranzes (5 Gesätzchen) ein Vollablass gewährt.

Dieser "Goldene Rosenkranz" kann (mit Anhang von Franz Tengg) als Broschüre (ISBN 3 85406 017 3) bezogen werden beim Mediatrix-Verlag, A-1030 Wien, Beatrixgasse 4

Freitag, 10. Juli 2009

Päpste empfehlen die vollkommene Hingabe an Maria

Papst Pius X.

Saint Louis Marie Grignion de MontfortAm 27. Dezember 1908 gewährte Papst Pius X. dem Generalprokurator der Gesellschaft Mariens eine Audienz, in der dem Heiligen Vater ein Exemplar der "Abhandlung über die vollkommene Hingabe an Maria" vom heiligen Grignion von Montfort überreicht wurde. Er bezeichnete dieses Werk als "wahrhaft sehr schön" und erklärte: "Bevor ich die Enzyklika über das fünfzigjährige Jubiläum der Verkündigung der Unbefleckten Empfängnis Mariens verfasste, habe ich diese Abhandlung wieder gelesen." In der Tat ist die ganze Enzyklika Pius' X. ("Ad diem illum") vom 2. Februar 1904 nichts anderes als eine Anerkennung und Empfehlung der "vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria" des heiligen Montfort; seine Gedanken durchziehen das ganze Rundschreiben.
Der heilige Papst Pius X. bezeichnet die "vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria" als den "sichersten und leichtesten Weg, um alle mit Christus zu vereinigen und durch Jesus Christus wiederum die vollkommene Gotteskindschaft zu erlangen, durch die wir heilig und unbefleckt vor dem göttlichen Angesichte dastehen".
Den hohen Wert der "vollkommenen Hingabe an Maria" für die Verehrung des heiligsten Herzens Jesu hebt der heilige Pius X. mit den Worten hervor: "Maria ist die beständige Gefährtin Jesu, vom Hause in Nazareth bis zum Kalvarienberg; sie war eingeweiht in die Geheimnisse seines göttlichen Herzens, darum kann sie uns auch am sichersten und wirksamsten helfen, zur Erkenntnis und Liebe Jesu zu gelangen."
Mit Freuden erklärte Pius X. am 27. Dezember 1908 seinen Beitritt in die "Vereinigung der Priester Mariens", der Königin der Herzen, und schrieb unter die ihm überreichte Bittschrift: "Eindringlichst empfehlen wir das 'Goldene Buch', die wunderbare Abhandlung des heiligen Grignion von Montfort über die 'vollkommene Hingabe an Maria' und erteilen den Lesern desselben den apostolischen Segen."

Papst Benedikt XV.

Benedikt XV. empfahl mit einem eigenhändigen Schreiben an den Generalobern der "Gesellschaft Mariens" die vollkommene Hingabe an Maria mit folgenden Worten: "Euer Gründer, der heilige Grignion von Montfort, hat Euch ein zweifaches Erbgut hinterlassen: Den Gehorsam gegen den Heiligen Stuhl und die Verehrung der allerseligsten Jungfrau... Als wirksamstes Mittel zu diesem letzteren Apostolat hat er Euch das mit eigener Hand geschriebene Buch von der W"vollkommenen Hingabe an Maria" hinterlassen, damit Ihr dasselbe dem Volke erklärt. Klein ist das Buch an Umfang, aber groß an Autorität... Möge es noch weit mehr verbreitet werden und den christlichen Geist in einer immer größeren Zahl von Seelen neu beleben..."

Papst Pius XI.

Als Kardinal Mercier an Weihnachten 1924 dem Heiligen Vater seine Schrift "Die allgemeine Gnadenvermittlung der allerseligsten Jungfrau" und die "vollkommene Hingabe an Maria vom heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort" überreichte, fragte er den Papst, ob er diese Andacht kenne. Der Heilige Vater erwiderte: "Ob ich sie kenne?... Ich übe sie von Jugend auf!"

Papst Pius XII.

Am 20. Juli 1947 wurde Ludwig Maria von Papst Pius XII. heilig gesprochen. Bei dieser Gelegenheit sprach der Heilige Vater in seiner Homilie "von der glühenden, echten und rechten Marienliebe" des neuen heiligen. Am Tage nach der Heiligsprechung hielt der Heilige Vater eine Ansprache an die Pilger, in der er den Wunsch ausdrückte: "Es möchten doch alle aus dem Reichtum der Schriften und dem Beispiel des heiligen Ludwig Maria von Montfort das schöpfen, wasden Kern seiner Marienverehrung ausmacht, nämlich seine feste Überzeugung von der machtvollen Fürbittgewalt Mariens, sein entschiedener Wille, die Tugenden der allerseligsten Jungfrau soviel wie möglich nachzuahmen und das brennende Verlangen, sie und Jesus zu lieben. unter den vom Heiligen Vater eigens erwähnten Schriften des Heiligen nimmt das Buch über die vollkommene Hingabe an Maria eine besondere Stellung ein. (Siehe auch Vorwort Seite VII-XLVII)

Kanisius-Verlag, Freiburg/Schweiz - Konstanz/Baden - München 23 - Beilage zum "Goldenen Buch" der vollkommenen Hingabe an Jesus durch Maria, vom heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort.

Akt der vollkommenen Hingabe an Jesus Christus durch die Hände Mariens

St Louis Marie de MontfortO ewige und menschgewordene Weisheit! O liebenswürdiger und anbetungswürdiger Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch, einziger Sohn des ewigen Vaters und der immerwährenden Jungfrau Maria! Ich bete Dich in tiefster Ehrfurcht an in dem Schoße und in der Herrlichkeit Deines Vaters in der Ewigkeit und in dem jungfräulichen Schoße Mariens, Deiner würdigsten Mutter, zur Zeit Deiner Menschwerdung.
Ich sage Dir Dank dafür, dass Du Dich selbst vernichtet hast, indem Du Knechtsgestalt annahmst, um mich aus der grausamen Sklaverei Satans zu befreien. Ich preise und verherrliche Dich dafür, dass Du Dich Maria, Deiner heiligen Mutter, in allen Dingen unterwerfen wolltest, um mich durch sie zu Deinem getreuen Sklaven zu machen. Aber ach! undankbar und untreu, wie ich bin, habe ich die Gelübde und Versprechen nicht gehalten, welche ich Dir bei meiner Taufe so feierlich abgelegt habe. Ich habe meine Verpflichtungen nicht erfüllt; ich verdiene nicht, Dein Kind, noch Dein Sklave zu heißen, und da nichts in mir ist, was nicht Deine Zurückweisung und Deinen Zorn verdient, so wage ich es nicht mehr, mich selbständig Deiner heiligsten und erhabensten Majestät zu nahen. Deshalb nehme ich meine Zuflucht zur Fürbitte und Barmherzigkeit Deiner heiligsten Mutter, welche Du mir zur Mittlerin bei Dir gegeben hast. Durch ihre Vermittlung hoffe ich, von Dir die Reue über meine Sünden und deren Verzeihung, die Erwerbung und Bewahrung der Weisheit zu erlangen.
Ich grüße Dich darum, o unbefleckte Jungfrau, Du lebendiger Tabernakel der Gottheit, in dem die ewige, verborgene Weisheit von den Engeln und Menschen angebetet sein will. Ich grüße Dich, Du Königin des Himmels und der Erde, deren Herrschaft alles unterworfen ist, was unter Gott ist. Ich grüße Dich, Du sichere Zuflucht der Sünder, deren Barmherzigkeit noch keinem gefehlt; erhöre mein Verlangen nach der göttlichen Weisheit und empfange deshalb die Gelöbnisse und Gaben, die meine Niedrigkeit Dir darbringt.

Ich, N..., treuloser Sünder, erneuere und bekräftige heute in Deine Hände meine Taufgelübde. Ich widersage für immer dem Satan, seiner Pracht und seinen Werken und übergebe mich ganz Jesus Christus, der menschgewordenen Weisheit, um mein Kreuz Ihm nachzutragen alle Tage meines Lebens. Und damit ich Ihm treuer sei, als ich es bisher gewesen, erwähle ich Dich heute, o Maria, in Gegenwart des ganzen himmlischen Hofes zu meiner Mutter und Herrin. Ich übergebe und weihe dir, als Dein Sklave, meinen Leib und meine Seele, meine innern und äußern Güter und selbst den Wert aller meiner vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen guten Werke, indem ich Dir das ganze und volle Recht überlasse, über mich und all das Meinige ohne Ausnahme nach Deinem Wohlgefallen zu verfügen, zur größeren Ehre Gottes in der Zeit und in der Ewigkeit.


Empfange, o gütigste Jungfrau, dieses kleine Opfer meiner Sklavenschaft, zur Ehre und zur Nachahmung der Unterwürfigkeit, welche die Ewige Weisheit Deiner Mutterschaft erweisen wollte, zur demütigen Anerkennung der Macht, die Ihr beide über mich kleinen Erdenwurm und elenden Sünder habt, und zur Danksagung für die Gnadenvorzüge, mit denen die heiligste Dreifaltigkeit Dich ausgezeichnet hat. Ich beteure, dass ich von nun an, als Dein wahrer Sklave, Deine Ehre suchen und Dir in allen Dingen gehorchen will. O wunderbare Mutter, stelle mich Deinem lieben Sohne als ewigen Sklaven vor, damit Er mich durch Dich aufnehme, wie Er mich durch Dich erlöst hat. O Mutter der Barmherzigkeit, erweise mir die Gnade, die wahre Weisheit von Gott zu erlangen und mich darum unter die Zahl derjenigen aufzunehmen, die Du liebst und lehrst, die Du führst und nährst, die Du beschützest als Deine Kinder und Deine Sklaven. O treue Jungfrau, mache mich in allen Dingen zu einem so vollkommenen Schüler, Nachahmer und Sklaven der menschgewordenen Weisheit Jesus Christus, Deines Sohnes, dass ich durch Deine Fürbitte und nach Deinem Beispiele zur Fülle seines Alters auf Erden und seiner Glorie im Himmel gelange. Amen.

Datum: .......................................... Name: ......................................................................

Gelübde der vollkommenen Hingabe

Es gibt viele eifrige Seelen, die sich nicht damit begnügen können, die vollkommene Hingabe ein für allemal zu vollziehen, sondern wünschen, sie durch ein Gelübde zu bekräftigen. Die einen nämlich misstrauen mit Grund ihrer eigenen Unbeständigkeit, andere wieder fühlen sich von der Liebe dazu gedrängt.
Gegenstand dieses Gelübdes sind nicht neue Verpflichtungen, nicht einzelne Handlungen, sondern ausschließlich der Akt selbst der vollkommenen Hingabe.

Gelübdeformel

Herr Jesus Christus, in Gegenwart Deiner heiligsten Mutter, des heiligen Josef und des ganzen himmlischen Hofes, erneuere und bekräftige ich heute meine vollkommene Hingabe an Dich, o ewige, menschgewordene Weisheit, durch die Hände Deiner und meiner Mutter Maria, wie ich sie im Sinne und Geiste des heiligen Ludwig Maria vollzogen habe.
Und damit meine rückhaltlose Hingabe eine unwiderrufliche sei, gelobe ich heute, sie niemals wissentlich und willentlich zurückzunehmen. Ich verpflichte mich unter schwerer Sünde, den Akt der vollkommenen Hingabe niemals seinem vollen Umfange nach zu widerrufen, und unter lässlicher Sünde, ihn für keine einzelne Handlung wissentlich und willentlich zurückzunehmen.
Dies gelobe ich gemäß den Geboten Gottes und der Kirche und unter Vorbehalt meiner jetzigen und zukünftigen Standespflichten, gleichviel, ob sie mich unter Sünde verpflichten oder nicht.
Verleihe mir, o Herr, durch Maria, unsere Mutter, die Gnade, dieses Gelübde treu zu halten bis zum Tode. Amen.

Anmerkung. Wenn jemand dieses Gelübde abgelegt hat, so würde er also nur dann eine schwere Sünde begehen, wenn er mit vollem Wissen und Willen z.B. erklären würde: "Ich widerrufe die vollkommene Hingabe an Jesus Christus durch die Hände Mariens voll und ganz." Und nur dann würde er eine lässliche Sünde begehen, wenn er in einem einzelnen Fall, z.B. bei einem Gebet, in einem guten Werke, usw. mit vollem Wissen und Willen erklären würde. "Für dieses Gebet, für dieses gute Werk usw. ziehe ich die vollkommene Hingabe zurück", die Standespflichten jedoch immer ausgenommen.
Auf jeden Fall erinnern wir daran, dass man ohne ausdrückliche Erlaubnis seines Seelenführers niemals irgend ein Gelübde ablegen soll.
Da man sowohl die vollkommene Hingabe als das Gelübde nur gemäß den Geboten Gottes und der Kirche und gemäß der gegenwärtigen und zukünftigen Standespflichten vollzieht und ablegt, so kann z.B. eine Ordensperson niemals mit ihren Standespflichten in Widerspruch geraten und ist sie keineswegs verhindert, den Wert ihrer guten Werke nach Vorschrift der heiligen Regel oder ihrer rechtmäßigen Obern nach irgend einer besitmmten Meinung aufzuopfern .


Datum: ......................................... Name: ....................................................

Imprimatur: Friburgi Helv., die 1 Maii 1933 - L. Ems, vic. gen.
Kanisiuswerk, Päpstliche Druckerei, Freiburg, Schweiz. Konstanz - Mainz - München

Samstag, 27. Juni 2009

Neuntägige Andacht zu Maria, der Königin unserer Herzen

Maria, Königin unserer HerzenO Maria, Königin unserer Herzen, Fürsprecherin derer, die in fast hoffnungslosen Anliegen stehen; o keuscheste Mutter, du gütige Mutter, du Mutter der göttlichen Liebe, alles was ich heute von Dir erbitte, lege ich in Deine gnädigen Hände.
Siehe herab auf unser Elend, auf unsere Herzen, unsere innerlichen Sorgen und Leiden. Wir glauben ja, du kannst uns durch die Verdienste Deines göttlichen Sohnes, Jesus Christus erhören. Wenn unsere Bitten von Dir erhört werden, dann versprechen wir, Deine Verherrlichung auszubreiten und Dich unter der Benennung "Maria, Königin unserer Herzen und Königin des Weltalls" bekannt zu machen.
Vor Deinem Altare, wo Du täglich so viele Beweise Deiner Macht und Liebe für das Wohl der Seele und des Leibes zeigst, flehen wir Dich an, uns unsere Bitten zu gewähren.
Mit der größten Hoffnung vertrauen wir auf Dich, o Maria, unsere Königin. Stelle uns Jesus vor und bitte um unser Heil, um die Verzeihung unserer Sünden und um unsere Beharrlichkeit bis zum Ende.
O Maria, Königin unserer Herzen, versöhne uns, wir vertrauen auf Dich. (Dreimal)

(Verrichte dieses Gebet an neun aufeinanderfolgenden Tagen, beichte und empfange die Heilige Kommunion.)
With the permission of the Ordinary of Montreal, No. 530, May 15, 1962 - Imprimé au Canada.

Siehe dazu auch: Confraternity of Mary Queen of All Hearts

Montag, 8. Juni 2009

Erweckung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe

Übung des Glaubens. Ich glaube fest, weil Gott, die untrügliche Wahrheit, es so der heiligen katholischen Kirche geoffenbart hat, und durch sie es auch uns offenbart, dass ein einziger Gott ist, in drei göttlichen, gleichen und unterschiedenen Personen, welche Vater, Sohn und Heiliger Geist heißen; dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist, indem Er durch die Wirkung des Heiligen Geistes im Schoß der allerreinsten Jungfrau Maria Fleisch und eine menschliche Seele annahm, dass Er für uns am Kreuz gestorben, wieder auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, von wo Er kommen wird am Ende der Welt, zu richten die Lebenden und die Toten, um den Guten für immer den Himmel zu verleihen, die Bösen aber für immer in die Hölle zu verstoßen; ich glaube ferner aus demselben Beweggrund alles dasjenige, was dieselbe heilige Kirche glaubt und lehrt.

Übung der Hoffnung. Mein Gott, weil Du allmächtig und unendlich gütig und barmherzig bist, hoffe ich, dass Du mir durch die Verdienste des Leidens und Sterbens Jesu Christi, unseres Heilandes, das ewige Leben geben wirst, welches Du, der Wahrhafteste und Treueste, allen versprochen hast, welche ihren Glauben durch ihre Werke beweisen werden, wie ich es mit Deinem heiligen Beistand zu tun mir vornehme.

Übung der Liebe. Mein Gott, weil Du das höchste und vollkommenste Gut bist, so liebe ich Dich von ganzem Herzen und über Alles, und bin bereit, eher alles Andere zu verlieren, als Dich zu beleidigen; und weil ich Dich liebe, so liebe ich auch den Nächsten, und will ihn lieben wie mich selbst.
Amen.

Ablässe (Raccolta S. 16.): In der Erwägung, dass es nicht nur nützlich, sondern sogar zum ewigen Heil notwendig ist, dass die Gläubigen oft die Akte der drei göttlichen Tugenden, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe erwecken, bestätigte Papsts Benedikt XIV., um sie anzueifern, dieses öfter zu tun, durch ein Dekret der hl. Ablasskongregation vom 28. Januar 1756 die Verleihung Benedikt XIII. vom 15. Januar 1728, wonach einen vollkommenen Ablass einmal im Monat alle Diejenigen gewinnen können, welche täglich im Laufe eines ganzen Monats die erwähnten Akte andächtig und von Herzen verrichten; dieser Ablass kann an einem beliebigen Tage gewonnen werden, wofern man wahrhaft reumütig beichtet und kommuniziert und für die Eintracht unter den christlichen Fürsten, für die Ausrottung der Ketzereien und für die Erhöhung der hl. Kirche betet. In gleicher Weise verlieh S. Heiligkeit einen vollkommenen Ablass in der Todesstunde. Endlich dehnte derselbe Papst, um die Gläubigen so sehr als nur möglich anzuregen, die erwähnten Akte zu erwecken, den Ablass von 7 Jahren und 7 Quadragenen, den man nach der Verleihung Benedikt XIII. nur einmal im Tage gewinnen konnte, dahin aus, dass man ihn so oft gewinnen kann, als man die Akte andächtig und von Herzen erweckt.
Außerdem erklärte Papst Benedikt XIV. noch, dass für die Gewinnung aller dieser Ablässe nicht eine bestimmte Gebetsformel notwendig sei, sondern dass man jede Art von Ausdrücken und Worten gebrauchen könne, wofern nur die besonderen Beweggründe jeder der drei göttlichen Tugenden klar und bestimmt darin ausgedrückt seien. (Mit der bloß innerlichen Erweckung jener Akte vor oder nach der hl. Kommunion sind nach einem Rescript der hl. Ablasskongregation vom 30. Juli 1735 keine Ablässe verbunden.)

Dienstag, 7. April 2009

Das Responsorium Quicumque zu Ehren des heiligen Joseph

Josefsstatue Alvaschein (Schweiz)


Quicumque sanus vivere, cursumque vitae claudere in fine laetus expetit, opem Josephi postulet.

Wer gesund am Geiste leben und mit einem sel'gen Tode seinen Lauf beschließen will, rufe Josephs Hilfe an.


Hic sponsus almae Virginis, Paterque Jesu creditus, justus, fidelis, integer, quod poscit, orans impetrat. (Quicumque sanus etc.)

Er, der Jungfrau Bräutigam, den man Jesu Vater glaubte, der Gerechte, Treue, Keusche, bittet nie bei Gott vergebens. (Wer gesund am Geiste etc.)


Foeno jacentem Parvulum adorat, et post exulem solatur; inde perditum quaerit dolens, et invenit. (Quicumque sanus etc.)

Er verehrt im Stall den Heiland, tröstet ihn im fremden Land, sucht ihn, als er ihn verloren, findet ihn mit Freuden wieder. (Wer gesund am Geiste etc.)


Mundi supremus Artifex ejus labore pascitur, summi Parentis Filius obedit illi subditus. (Quicumque sanus etc.)

Der die ganze Welt erschaffen, ward durch seine Müh' ernährt, und der Sohn des Allerhöchsten ist ihm willig untertan. (Wer gesund am Geiste etc.)


Adesse morti proximus cum matre Jesum conspicit, et inter ipsos jubilans dolci sopore solvitur. (Quicumque sanus etc.)

Jesus und Maria stehen ihm im Tode tröstend bei, er entschläft in ihrer Mitte sanft und süßen Trostes voll. (Wer gesund am Geiste etc.)


Gloria Patri et Filio et Spiritui sancto. (Quicumque sanus etc.)

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. (Wer gesund am Geiste etc.)

Antiphon. Ecce fidelis servus et prudens, quem constituit Dominus super familiam suam.
V. Ora pro nobis, beate Joseph,
R. Ut digni efficiamur promissionibus Christi.

Antiphon: Siehe da, der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Familie gesetzt hat.
V. Bitte für uns, o seliger Joseph,
R. Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Oremus. Deus, qui ineffabili providentia beatum Joseph sanctissimae Genitricis tuae sponsum eligere dignatus es; praesta quaesumus, ut quem protectorem veneramur in terris, interecessorem habere mereamur in coelis. Qui vivis et regnas etc.

Lasset uns beten. O Gott, der du in deiner unaussprechlichen Vorsehung den seligen Joseph zum Bräutigam deiner heiligsten Gebärerin zu erwählen dich gewürdigt hast; veleihe uns, wir bitten dich, dass wir Denjenigen, welchen wir als unseren Beschützer auf Erden verhren, zu unserm Fürsprecheri m Himmel zu haben verdienen. Der du lebst und regierst etc.

Ablass (Raccolata S. 279): Papst Pius VII. verlieh durch Rescript vom 6. September 1804 einen Ablass von einem Jahr allen Gläubigen, so oft sie andächtig und mit reumütigem Herzen das vorstehende Responsorium nebst Antiphon, Vesikel. etc. beten.

Eine leichte Weise, den Rosenkranz innerlicher zu beten

Diese kleine Schrift hat schon sehr viele Freunde gefunden, vor allem unter Kranken, aber auch unter den Vielbeschäftigten, die schwer haben, sich für zehn Minuten bei einem religiösen Gedanken zu sammeln und mit Gott oder der lieben Gottesmutter Zwiesprache zu halten. Es lässt sich auf diese Weise anhand eines einzigen Gesätzchens eine richtige Betrachtung halten, bei der man die Geheimnisse unseres Heils in lebendiger Weise vor sein Inneres bekommt.
Man versuche doch, gleichsam Aug' in Aug' mit der Gottesmutter, langsam und andächtig die "Ave" zu beten und nach dem Namen "Jesus" jeweils einen der zehn Zusätze anzufügen und in sich hineinzunehmen. Alles Weitere wird der Heilige Geist tun, der im ernsten und ehrfürchtigen Beter das vollkommene Gebet wirken kann.
Walter Mugglin
(Exerzitienhaus Bad Schönbrunn - Mit kirchlicher Druckerlaubnis)

Der Freudenreiche Rosenkranz

I
  1. DEN DU, O JUNGFRAU, VOM HEILIGEN GEIST EMPFANGEN HAST.
  2. Der durch den Engel dein Jawort erbeten hat.
  3. Der auf dein Jawort hin dein Kind geworden ist.
  4. Den du, als den Gottmenschen, in deinem Schoß getragen hast.
  5. Der dich zum voraus vor jeder Makel der Erbsünde bewahrt hat.
  6. Der dich zum voraus durch den Heiligen Geist so gnadenvoll gemacht hat.
  7. Der dein ganzes Sein mit Jubel und Anbetung erfüllt hat.
  8. Mit Dem du auch uns geheimnisvoll in deinem Schoß getragen hast.
  9. Der durch seine Menschwerdung alle Menschwerdung heiligen wollte.
  10. Um dessentwillen wir dich so innig lieben und verehren.
II
  1. DEN DU, O JUNGFRAU, ZU ELISABETH GETRAGEN HAST.
  2. Dessen Liebe dich zur Tat der Liebe gedrängt hat.
  3. Den du anbetend über Täler und Hügel getragen hast.
  4. In dessen Liebe dir die ganze Welt verwandelt war.
  5. Mit Dem du die Menschen auf dem Weg so innig gesegnet hast.
  6. Durch Den du das Haus des Zacharias mit Segen erfüllt hast.
  7. Der aus deinem Schoß seinen Vorläufer geheiligt hat.
  8. Der Elisabeth mit so großer Ehrfurcht auch vor dir erfüllt hat.
  9. In Dem dein Geist frohlockend das Lob seiner Gnade gesungen hat.
  10. Der auch uns zur Tat der Nächstenliebe drängen wolle.
III
  1. DEN DU, O JUNGFRAU, GEBOREN HAST.
  2. Der dich in seine freiwillige Armut hineingenommen hat.
  3. Der dich gnadenvoll zur Gefährtin seines schweren Lebens gemacht hat.
  4. Der aus dir, wie die Sonne aus der Morgenröte, hervorgegangen ist.
  5. Den du, als deinen Gott und Herrn, in die arme Krippe gelegt hast.
  6. Den du im Schauer heiliger Ehrfurcht angebetet hast.
  7. Dessen unendliche Liebe dich alle Armut vergessen ließ.
  8. Den du in inniger Mutterliebe an dein Herz genommen hast.
  9. Den du den armen Hirten in die Arme gelegt hast.
  10. Den du allen Verlangenden ins Herz hineinbetten mögest.
IV
  1. DEN DU, O JUNGFRAU, IM TEMPEL AUFGEOPFERT HAST.
  2. Den du nach dem Willen des Vaters zum Opfer dargebracht hast.
  3. Den der Vater zu unserem Heil als Opfer zum voraus angenommen hat.
  4. Der als König und Herrscher von seinem Tempel Besitz ergriffen hat.
  5. In Dem der greise Simeon das Heil der Welt begrüßt hat.
  6. Den der heilige Greis als das Licht der Heiden verkündet hat.
  7. An Dem sich von nun an das Schicksal aller Menschen entscheiden wird.
  8. Der auch dein Schicksal in Mühen und Herrlichkeit sein wird.
  9. Den du als Opferlamm in deinen Alltag zurückgetragen hast.
  10. Der auch uns den liebenden Opfergeist schenken wolle.
V
  1. DEN DU, O JUNGFRAU, IM TEMPEL WIEDERGEFUNDEN HAST.
  2. Der ohne dein Wissen im Tempel zurückgeblieben ist.
  3. Der jetzt in dem sein musste, was seines Vaters ist.
  4. Dessen Verlust dich in tiefe Bangnis gestürzt hat.
  5. Nach Dem sich dein Mutterherz in Sehnsucht verzehrt hat.
  6. Den du in Schmerzen Tag und Nacht gesucht hast.
  7. Den du staunend mitten unter den Lehrern gefunden hast.
  8. Dem du dein mütterliches Nichtverstehen kundgetan hast.
  9. Dessen göttliche Antwort du in deinem Herzen erwogen hast.
  10. Der uns helfen wollte, das Liebste zu lassen, wenn Gott es will.

Der Schmerzensreiche Rosenkranz

I
  1. DER FÜR UNS BLUT GESCHWITZT HAT.
  2. Der für uns die Todesangst durchleiden wollte.
  3. Den der Ekel über unsere Sünden quälte.
  4. Dessen Seelennot so viele Sünder gleichgültig lässt.
  5. Den unsere Gleichgültigkeit für das Heil der Seelen so namenlos traurig gemacht hat.
  6. Der in äußerster Verlassenheit sich dem Willen des Vaters übergeben hat.
  7. Der umsonst bei den schlafenden Aposteln Trost gesucht hat.
  8. Der sich unter Blutschweiß das Ja zum Kreuz abgerungen hat.
  9. Der in königlicher Freiheit dem Opfertod für uns entgegen ging.
  10. Der auch uns zur Hingabe an Gottes Vaterwillen stärken wolle.
II
  1. DER FÜR UNS GEGEISSELT WORDEN IST.
  2. Der, schuldlos befunden, zur Züchtigung ausgeliefert wurde.
  3. Der sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen ließ.
  4. Den sie mit Geißeln wund geschlagen haben.
  5. Dessen heiligen Leib sie mit Bleitruten aufgepflügt haben.
  6. Der seine Blöße mit dem Mantel seines Blutes bedecken ließ.
  7. Der seinen Mund nicht auftat, da Er für uns litt.
  8. Der uns durch dieses Leiden vor den Peinen der Hölle bewahren wollte.
  9. Der als reines Lamm für uns zur Sühne litt.
  10. Der uns durch sein Leiden zu liebender Buße führen wolle.
III
  1. DER FÜR UNS MIT DORNEN GEKRÖNT WORDEN IST.
  2. Dem ein roter Fetzen als Königsmantel umgehängt wurde.
  3. Dem sie ein Rohr als Szepter in die Hände gaben.
  4. Dessen heiliges Haupt von einer Dornenkrone zerstochen wurde.
  5. Mit Dem die Sünder ein grausames Spiel getrieben haben.
  6. Dem sie ins hochheilige Antlitz schlugen.
  7. Dem sie ins hochheilige Antlitz spieen.
  8. Der uns durch sein heiliges Dulden unendlich verehrungswürdig geworden ist.
  9. Vor dessen ewigem Königtum sich alle Knie beugen sollen.
  10. Der uns durch seine Erniedrigung zur Demut führen wolle.
IV
  1. DER FÜR UNS DAS SCHWERE KREUZ GETRAGEN HAT.
  2. Der unschuldig zum Verbrechertod verurteilt worden ist.
  3. Der das Holz der Schmach auf seine wunden Schultern nahm.
  4. Der auf dem Kreuz unsere Sünden nach Golgotha getragen hat.
  5. Der unter der Last dreimal zusammenbrach.
  6. Der in unendlicher Treue immer wieder aufgestanden ist.
  7. Der dem Helfer Simon von Cyrene zur Gnade geworden ist.
  8. Der in seiner Todesschwäche die weinenden Frauen zur Buße ermahnt hat.
  9. Der uns in Liebe mahnt, unser Kreuz Ihm nachzutragen.
  10. Der uns durch seine Todesschwäche stärken wolle.
V
  1. DER FÜR UNS GEKREUZIGT WORDEN IST.
  2. Der für unsere Gaumenlust mit Essig und Galle getränkt wurde.
  3. Der, seiner Kleider beraubt, für unsere Schamlosigkeit büßen wollte.
  4. Der vor deinen Augen ans Kreuzholz angenagelt wurde.
  5. Der vor deinen Augen am Kreuz hoch aufgerichtet wurde.
  6. Der in seiner Qual den Peinigern so barmherzig Verzeihung erbat.
  7. Der dem reumütigen Schächer das Paradies verheißen hat.
  8. Der auch die Qual der Gottverlassenheit für uns leiden wollte.
  9. Der in seiner Liebe dich, Schmerzensreiche, uns zur Mutter gegeben hat.
  10. Der durch seinen Opfertod so gnädig unsere Erlösung gewirkt hat.

Der Glorreiche Rosenkranz

I
  1. DER VON DEN TOTEN AUFERSTANDEN IST.
  2. Dessen siegreiche Seele göttlich beseligt worden ist.
  3. Dessen Seele in Gottes Kraft vom heiligsten Leib Besitz ergriffen hat.
  4. Der wunderbar verklärt aus dem Grab erstanden ist.
  5. Der dich, jungfräuliche Mutter, wunderbar getröstet hat.
  6. Der alles Leid der Seinen in Siegesfreude verwandelt hat.
  7. Der auch uns zu neuem Leben ruft und stärken will.
  8. Der unsere Niederlagen in Sieg verwandeln will.
  9. Der allein die Auferstehung und das Leben ist.
  10. Der uns den Sieg verleihe über Sünde, Not und Tod.
II
  1. DER IN DEN HIMMEL AUFGEFAHREN IST.
  2. Der, auferstanden, den Seinen vielfach erschienen ist.
  3. Der die Seinen im Glauben wunderbar gefestigt hat.
  4. Der die Apostel zum Zeugnis in die Welt hinaus gesandt hat.
  5. Der vor den Augen der Seinen in den Himmel aufgefahren ist.
  6. Der als Herr der Herrlichkeit zum Vater heimgekehrt ist.
  7. Der nun glorreich zur Rechten des Vaters thront.
  8. Der uns im Himmel eine Wohnung bereitet hat.
  9. In dem wir den einzigen Mittler beim Vater haben.
  10. Der uns zu froher Erwartung seiner Wiederkunft aufgerichtet hat.
III
  1. DER UNS DEN HEILIGEN GEIST GESANDT HAT.
  2. Der die Seinen, in Gemeinschaft mit Dir, um die Kraft aus der Höhe beten ließ.
  3. Der den Heiligen Geist in Gestalt feuriger Zungen über sie kommen ließ.
  4. Der durch den Heiligen Geist ihren Verstand erleuchtet hat.
  5. Der durch den Heiligen Geist ihre Herzen entflammt hat.
  6. Der durch den Heiligen Geist ihrem Zeugnis Macht verliehen hat.
  7. Der sie durch den Heiligen Geist zu neuen Menschen umgeschaffen hat.
  8. Der den Heiligen Geist seiner Kirche als belebende Seele eingehaucht hat.
  9. Der seine Kirche durch den Heiligen Geist wunderbar lenkt und heiligt.
  10. Der auch uns mit der Kraft und Liebe des Heiligen Geistes ausrüsten wolle.
IV
  1. DER DICH, O JUNGFRAU, IN DEN HIMMEL AUFGENOMMEN HAT.
  2. Der dich mit Sehnsucht nach dem Himmel erfüllt hat.
  3. Der unsichtbar an deinem Sterbelager stand.
  4. Der dich in letzter Liebeshingabe vollendet hat.
  5. Der den Leib, der Ihn getragen, nicht die Verwesung schauen ließ.
  6. Der dich mit Leib und Seele zur Gefährtin seiner Glorie gemacht hat.
  7. Der dich über alle Engel und Heiligen erhoben hat.
  8. Der dich, auserlesenstes Geschöpf seiner Liebe, ins dreifaltige Licht seiner Herrlichkeit aufgenommen hat.
  9. Der dich, als Erste, zur endgültigen Vollendung der Kinder Gottes geführt hat.
  10. Der auch uns durch deine Fürbitte einen seligen Heimgang verleihen wolle.
V
  1. DER DICH, O JUNGFRAU, IM HIMMEL GEKRÖNT HAT.
  2. Der dir den ersten Platz in seinem ewigen Reich angewiesen hat.
  3. Der dich zur Königin aller Heiligen und Engel gekrönt hat.
  4. Der dich als Mutter der Erlösten auch zu ihrer milden Herrscherin gemacht hat.
  5. Der dich zur Schatzmeisterin aller himmlischen Gnaden bestimmt hat.
  6. Der dich zur Mittlerin bei Ihm, dem einzigen Mittler, auserkoren hat.
  7. Der deiner Fürbitte so große Macht verliehen hat.
  8. Der dich auf Erden durch so große Wunder verherrlicht hat.
  9. Der den Herzen der Seinen eine so große Liebe zu dir eingeflößt hat.
  10. Der uns einmal seine und deine Herrlichkeit im Himmel schauen lassen wolle.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Unser nächster Sühnegebetsabend: 13. Januar 2009

Liebe Mitglieder unserer Sühnegebetsgruppe, liebe Mitbeter!

Ich wünsche Euch allen und durch Euch allen Euren lieben Angehörigen, zum Jahreswechsel GOTTES reichsten SEGEN, die FÜLLE Seiner Gnaden ausgespendet durch das UNBEFLECKTE HERZ MARIENS, unserer himmlischen Mutter, in Form von möglichst vielen GEBETSERHÖRUNGEN. Ja, wir sollen und wollen dieses Jahr 2009 (noch) besser nutzen, um das richtige, andächtige, besinnliche, empfindsame, innige Beten (wieder) zu erlernen und (wieder) zu pflegen.

Für den Monat Januar haben wir unseren Sühnegebetsabend um eine Woche verschoben auf den 13., damit unser hochgeschätzter Herr Pater Bernward Deneke FSSP auch anwesend sein und unser Beten und Singen in seiner einzigartig ansprechenden Weise leiten und bereichern kann. Ihm sei an dieser Stelle in Euer aller Namen ein EWIGES VERGELT'S GOTT gesagt für seine wahrhaft seel-SORGENDE Arbeit im Weinberge Gottes!

El Niño Manuelito DormidoDas Bild, das ich hier einfüge, stellt das JESUSKINDLEIN dar, so wunderbar lieblich gefertigt und geziert von einem peruanischen Künstler. Berührt es nicht augenblicklich unsere Seelen, wenn wir beim Anblick dieses Kindleins uns bewusst werden, dass unser LIEBER GOTT, der ALLMÄCHTIGE, UNENDLICHE, ÜBER ALLES ERHABENE SCHÖPFER UND HERR(SCHER) MENSCH, ein KINDLEIN geworden ist, geboren aus MARIA, der SCHÖNSTEN, WÜRDIGSTEN, REINSTEN ALLER FRAUEN, nicht nur um einmal vorübergehend Mensch zu werden, sondern um es FÜR IMMER UND EWIG ZU BLEIBEN, ohne aufzuhören, GOTT zu sein?!
Beginnen wir darum gleich im ersten Monat des neuen Jahres mit der Verwirklichung unserer guten, besten, heiligsten Vorsätze!

Euer Paul O. Schenker