Freitag, 29. Juni 2007

Lieben wir Jesus, indem wir für Ihn Opfer bringen, das ist die wahre Liebe

Lasst uns wie Opferhostien sein, gleichsam äußere Gestalten, unter denen Jesus lebt, denkt und handelt. Dann wird alles Natürliche in uns zerstört und jenes Wort zur Wahrheit werden: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir." Wie die Hostie Jesu ihre äußere Gestalt leiht, so geben auch wir uns ganz Ihm hin. Er selbst kann nicht mehr leiden, darum lassen wir Ihn bei uns jene Leiden finden, nach denen Er so sehnlichst verlangt, um sie seinem himmlischen Vater zur größeren Ehre der allerheiligsten Dreifaltigkeit, für das Heil der Seelen und zur Erfüllung seiner anbetungswürdigen Absichten aufzuopfern.
Das Herz Jesu ist der unschätzbare, großartige Ersatz unseres eigenenen Unvermögens.
Ein kurzer, demütiger Akt gänzlichen Misstrauens gegen uns selbst, begleitet von einem ebenso demütigen Akt vollkommenen Vertrauens auf Gott ist ein inneres Gebet, das unserem Herzen Tatkraft und Großmut einflössen wird.
Sich für die Seelen hinopfern ist schön und groß! Aber sich für die Interessen der größeren Ehre Gottes in den Seelen der Priester hingeben, ist so schön, so groß, dass man dazu tausend Leben, tausend Herzen haben möchte.
Jesus Christus opfert sich zu allen Stunden auf unseren Altären. Er opfert sich und Er will auch von uns geopfert werden! Aber es soll uns nicht genügen, Ihn zu opfern, sondern wir sollen uns mit Ihm hinopfern und uns unaufhörlich mit Ihm hinopfern lassen. Das Leben einer priesterlichen Seele lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Immerwährende Vereinigung mit dem Opfer Jesu Christi und immerwährende Selbstaufopferung. Ohne Unterlass empfängt die Seele Jesus Christus und unaufhörlich gibt sie Ihn der allerheiligsten Dreifaltigkeit zurück. Sie opfert Ihn und opfert sich mit Ihm. Welch' königliches Priestertum für alle Christen!
Willst Du die Wunde des Herzens Jesu heilen, dann liebe dieses göttliche Herz. Aber wisse: Liebe ohne Kampf und Opfer ist keine Liebe.
Jesus Christus muss herrschen, und damit dies geschehe, wollen wir leiden, beten und uns hinopfern.
Opfern wir recht oft das kostbare Blut Jesu der heiligsten Dreifaltigkeit auf für die Erhöhung der hl. Kirche, den Triumph der Sache Gottes auf Erden und die Ausrottung der geheimen Gesellschaften, ganz besonders aber für die Vervollkommnung und stets wachsende Heiligkeit der katholischen Priester und Ordensleute und um für sie alle die Gnaden zu erflehen, deren sie zum Siege über die Verfolgungen, welche die Hölle gegen sie richtet, bedürfen.
Fiat - "es geschehe" - das ist auf Erden des Losungswort der Liebe.
Nicht was wir fühlen, sondern was wir tun, macht unser Verdienst aus und beweist Gott unsere Liebe. Eindrücke und Empfindungen dürfen uns nicht beunruhigen, solange unser Wille, unser Handeln dem göttlichen Willen entspricht.
Die Heiligkeit besteht darin, Gott zu lieben und in allem seinen heiligsten Willen zu erfüllen.

Gedankenlese aus den Schriften der seligen Mutter Maria von Jesus (Deluil-Martiny), der Stifterin der "Töchter des Herzens Jesu" (1841-1884) (St. Josephs-Klösterli, Schwyz)

Keine Kommentare: