Montag, 8. Juni 2009

Erweckung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe

Übung des Glaubens. Ich glaube fest, weil Gott, die untrügliche Wahrheit, es so der heiligen katholischen Kirche geoffenbart hat, und durch sie es auch uns offenbart, dass ein einziger Gott ist, in drei göttlichen, gleichen und unterschiedenen Personen, welche Vater, Sohn und Heiliger Geist heißen; dass der Sohn Gottes Mensch geworden ist, indem Er durch die Wirkung des Heiligen Geistes im Schoß der allerreinsten Jungfrau Maria Fleisch und eine menschliche Seele annahm, dass Er für uns am Kreuz gestorben, wieder auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, von wo Er kommen wird am Ende der Welt, zu richten die Lebenden und die Toten, um den Guten für immer den Himmel zu verleihen, die Bösen aber für immer in die Hölle zu verstoßen; ich glaube ferner aus demselben Beweggrund alles dasjenige, was dieselbe heilige Kirche glaubt und lehrt.

Übung der Hoffnung. Mein Gott, weil Du allmächtig und unendlich gütig und barmherzig bist, hoffe ich, dass Du mir durch die Verdienste des Leidens und Sterbens Jesu Christi, unseres Heilandes, das ewige Leben geben wirst, welches Du, der Wahrhafteste und Treueste, allen versprochen hast, welche ihren Glauben durch ihre Werke beweisen werden, wie ich es mit Deinem heiligen Beistand zu tun mir vornehme.

Übung der Liebe. Mein Gott, weil Du das höchste und vollkommenste Gut bist, so liebe ich Dich von ganzem Herzen und über Alles, und bin bereit, eher alles Andere zu verlieren, als Dich zu beleidigen; und weil ich Dich liebe, so liebe ich auch den Nächsten, und will ihn lieben wie mich selbst.
Amen.

Ablässe (Raccolta S. 16.): In der Erwägung, dass es nicht nur nützlich, sondern sogar zum ewigen Heil notwendig ist, dass die Gläubigen oft die Akte der drei göttlichen Tugenden, des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe erwecken, bestätigte Papsts Benedikt XIV., um sie anzueifern, dieses öfter zu tun, durch ein Dekret der hl. Ablasskongregation vom 28. Januar 1756 die Verleihung Benedikt XIII. vom 15. Januar 1728, wonach einen vollkommenen Ablass einmal im Monat alle Diejenigen gewinnen können, welche täglich im Laufe eines ganzen Monats die erwähnten Akte andächtig und von Herzen verrichten; dieser Ablass kann an einem beliebigen Tage gewonnen werden, wofern man wahrhaft reumütig beichtet und kommuniziert und für die Eintracht unter den christlichen Fürsten, für die Ausrottung der Ketzereien und für die Erhöhung der hl. Kirche betet. In gleicher Weise verlieh S. Heiligkeit einen vollkommenen Ablass in der Todesstunde. Endlich dehnte derselbe Papst, um die Gläubigen so sehr als nur möglich anzuregen, die erwähnten Akte zu erwecken, den Ablass von 7 Jahren und 7 Quadragenen, den man nach der Verleihung Benedikt XIII. nur einmal im Tage gewinnen konnte, dahin aus, dass man ihn so oft gewinnen kann, als man die Akte andächtig und von Herzen erweckt.
Außerdem erklärte Papst Benedikt XIV. noch, dass für die Gewinnung aller dieser Ablässe nicht eine bestimmte Gebetsformel notwendig sei, sondern dass man jede Art von Ausdrücken und Worten gebrauchen könne, wofern nur die besonderen Beweggründe jeder der drei göttlichen Tugenden klar und bestimmt darin ausgedrückt seien. (Mit der bloß innerlichen Erweckung jener Akte vor oder nach der hl. Kommunion sind nach einem Rescript der hl. Ablasskongregation vom 30. Juli 1735 keine Ablässe verbunden.)

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